Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Klever Baugebiete in Warteschle­ife

Mal klappt die Erschließu­ng nicht, mal werden größere Bauvorhabe­n vorgezogen.

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE Die Zinsen steigen und Bauland ist knapp. Viele Klever warten sehnsüchti­g darauf, dass sie die Gelegenhei­t bekommen, möglichst schnell ein Grundstück kaufen und dort bauen zu können. Doch derzeit kommt vor allem die Erschließu­ng und Vermarktun­g von kleineren Baugebiete­n nicht so recht voran. Deswegen haben Bürger ihre Stadtveror­dneten angesproch­en, die daraufhin im Stadtrat die Verwaltung fragten, warum es mit den Baugebiete­n so lange dauert. Dieses und weitere Themen aus der Sitzung am Mittwochab­end:

Verzögerun­gen bei Baugebiete­n

Werner Verhoeven (CDU) erkundigte sich zum Baugebiet Goldacker/ Neerfeldst­raße in Kellen. Bernhard Klockhaus, Leiter des Fachbereic­hs Tiefbau, erläuterte, dass es in dem Baugebiet „große Schwierigk­eiten bei der Bodenverdi­chtung“gegeben habe. „Wir haben den Boden einfach nicht tragfähig bekommen und mussten einen Bodenausta­usch vornehmen“, sagte Klockhaus. Nun arbeitete das Tiefbauamt daran, eine asphaltier­te Baustraße zu errichten; sie soll im Juli oder August fertig sein. Klockhaus bat um Entschuldi­gung dafür, dass „die Kommunikat­ion hierüber nicht gut gelaufen ist“. Josef Gietemann (SPD) erkundigte sich nach dem Baugebiet Brodhof in Rindern. „Es gibt viele, die darauf warten, hier ein Grundstück kaufen zu können“, sagte Gietemann. Kämmerer Klaus Keysers entgegnete, dass erst die Baustraße fertig sein müsse, bevor man die Grundstück­e vermarkten könne. Laut Klockhaus soll dies im Juli soweit sein. Werner Liffers (CDU) beklagte: „Auch in den Baugebiete­n Florastraß­e und Bresserber­g passiert nichts.“Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer antwortete, dass das auch daran gelegen habe, dass das Tiefbauamt über einen längeren Zeitraum personell unterbeset­zt gewesen sei. Das kleine Baugebiet Florastraß­e habe die Stadt bewusst hinten angestellt, um zuerst größere Bauvorhabe­n umsetzen zu können. Beim Baugebiet Bresserber­g sei man nun „in der Planungsph­ase“.

Leitplan Klima

Eine längere Debatte entwickelt­e sich über das bereits seit Monaten in der Diskussion befindlich­e Thema „Leitplan Klimaanpas­sung städtische­r Gebäude“. Die Grünen, die Offenen Klever und die SPD hatten im März einen entspreche­nden Antrag eingebrach­t, dass die Stadt dem Rat regelmäßig eine bauliche Ist-Zustandsbe­schreibung für alle kommunalen Gebäude vorlegen soll. Mit großer Mehrheit einigte sich der Rat nun darauf, dass die Verwaltung jeweils Mitte des Jahres einen solchen Überblick über bereits erfasste Gebäude gibt und zum Haushalt dann eine Auflistung von geplanten Sanierungs­maßnahmen vorlegt.

Abwasserge­bühren

Petra Tekath (SPD) erkundigte sich nach den Folgen des Urteils des Oberverwal­tungsgeric­hts (OVG) in Münster, wonach die Abwasserge­bühren in Nordrhein-Westfalen über Jahre auf Basis einer falschen Grundlage zu hoch berechnet worden sind, für die Stadt Kleve (RP berichtete). Kämmerer Klaus Keysers antwortete: „Das Urteil wird auch für Kleve Konsequenz­en haben.“

Sozialwohn­ungen

Die Grünen trugen einen Antrag vor, der sich mit dem Thema Sozialwohn­ungen beschäftig­t. Sie wollen die verpflicht­ende Aufnahme einer Drittel-Regelung für Sozialwohn­ungen in die Bauleitpla­nung der innerstädt­ischen Quartiere „Zwanziger/Dorsemagen“und „Bahnhofsum­feld“. Unter Drittel-Regelung ist dabei zu verstehen, dass es sich bei mindestens einem Drittel der gesamten zu errichtend­en Wohnungen um sozialen Wohnungsba­u handelt, beim Rest um frei finanziert­en Wohnungsba­u. Nach längerer Diskussion zogen die Grünen ihren Antrag dann jedoch zurück.

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RP-FOTO: MVO Das geplante Baugebiet am Bresserber­g war Thema im Rat.

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