Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
W-Lan bald an allen Gocher Schulen
Der Ausschuss für Schule, Kultur und Digitales der Stadt Goch bekam einen Sachstandsbericht zum Thema Digitalisierung. Auch über weitere Baumaßnahmen wurde den Politikern in der Sitzung berichtet.
GOCH Nur drei Punkte standen auf der Tagesordnung des Gocher Ausschusses für Schule, Kultur und Digitalisierung, aber die hatten es in sich. Umfassend informierte zunächst Andreas Robertz, Abteilungsleiter Digitalisierung, über den Stand der Dinge in seinem Fachgebiet. Robertz, der richtigerweise annahm, dass der Vortrag für die meisten Zuhörer wohl harte Koste sein würde, erläuterte, dass er die Bemühungen der Kollegen in Wirkungsbereiche „nach innen“(also die Stadtverwaltung betreffend) und „nach außen“, was dann die Auswirkung auf die Bürger und die Wirtschaft betreffe, aufgeteilt habe. Er und die Mitarbeiter seiner Abteilung verstünden sich dabei nur als „Impulsgeber“und Schnittstelle für andere Teile der Verwaltung. Tatsächlich seien alle Mitarbeiter von der Entwicklung betroffen und müssten die Digitalisierung aktiv begleiten. Damit das gelingt, gebe es ein „Veränderungsmanagement“.
Viele Gocher beklagten sich in der Coronazeit über langwierige Verwaltungsvorgänge
und schleppende Terminvergaben. „Durch unser neues System sind die Wartezeiten schon deutlich nach unten gegangen“, versicherte Robertz. Inzwischen können online Hunde angemeldet, Führungszeugnisse angefragt, Büchereiausweise bestellt oder das Schoko-Ticket verlängert werden. Für Reisepass oder Personalausweis bleibe aber der Gang zum Rathaus nötig – das verlange das Gesetz. Was seit 2020 in puncto Digitalisierung geschehen ist, referierte Heike Krämer, Abteilungsleiterin Schulverwaltung.
Erheblich gefördert aus dem Digitalpakt oder dem CoronaSofortausstattungsprogramm, konnten iPads für Lehrer und für bedürftige Schüler angeschafft werden, geplant ist, die Anzahl noch deutlich zu erhöhen. Krämer verwies darauf, dass durch Administration (zwei halbe Stellen für die Betreuung der Schulen), Versicherungen, Lizenzen und Apps durchaus erhebliche Kosten bei der Stadt hängen blieben. Die Grundschulen hätten interaktive Tafeln bekommen, manche Schulen setzten eher auf Beamer und AppleTV.
PCs fürs Lehrerzimmer, moderne Drucker und vor allem der Netzausbau seien große Themen gewesen. Ohne WLAN macht die modernste Hardware keinen Sinn, entsprechend wird weiter mit Volldampf an schnellen Internetleitungen gearbeitet. Wo gerade ohnehin an- oder umgebaut wird, wird WLAN gleich mit erledigt, 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Wolfgang Jansen, Geschäftsführer des Vermögensbetriebs, ließ die Ausschussmitglieder wissen, dass Goch „alle zur Verfügung stehenden Mittel abgerufen“habe. Seit 2015 wird erheblich in die Infrastruktur der Schulen investiert, verschiedene Bundes- und Landesprogramme unterstützen die Gemeinden dabei. Neben den Grund- und weiterführenden Schulen wird auch die frühere Pfalzdorfer Hauptschule modernisiert und umgebaut: Bekanntlich zieht dorthin die VHS. „Wir bekommen dafür eine 90-prozentige Förderung die bis 2024 verbaut werden darf“, so Jansen.
Fast 2,9 Millionen Euro gab‘s für Goch aus dem Programm „Gute
Schule 2020“, damit wurde in 50 Einzelprojekte investiert, etwa in Energieeinsparung, Sanitärbereiche und Durchsageanlagen. Aus dem Digitalpakt gab‘s eine knappe Million Euro für den WLAN-Ausbau. Auch das Kommunalinvestitionsgesetz von 2015 brachte viel Geld, das bis 2021 auszugeben war: In einem ersten Schritt etwa 1,5 Millionen Euro, 2018 noch einen „Nachschlag“in Höhe von fast 1,7 Millionen für Energiesparmaßnahmen. Für den Infrastrukturausbau für den Ausbau der Ganztagsbetreuung an den Grundschulen gab‘s noch 350.000 Euro, fürs Ortsteilzentrum Pfalzdorf (VHS) 1,06 Millionen Euro. Verschiedene Schulen bekamen Sonnenschutz. Aktuell im Bau oder ausgeschrieben ist die Mensa für die St.-Georg-Schule und die Erweiterung der Kesseler Grundschule, ein Erweiterungsbau für die Liebfrauenschule ist wie der Biologie-Raum der Realschule noch im Planungsstadium. Schick und farbenfroh wird die WC-Anlage der Realschule, konnte Jansen anhand von Bildern zeigen. Es wird also keinesfalls nur in Digitales investiert.