Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ampel bleibt bei Frist für Corona-Bericht

Die Expertenko­mmission muss ihre Evaluierun­g der Maßnahmen trotz Problemen bis 30. Juni vorlegen.

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BERLIN (jd) Die Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP haben sich darauf geeinigt, den Bericht der Expertenko­mmission zur Evaluierun­g der Corona-Maßnahmen trotz der Schwierigk­eiten in dem Gremium wie geplant bis 30. Juni einzuforde­rn. Das teilten die Fraktionsv­orsitzende­n in einem Brief an Bundestags­präsidenti­n Bärbel Bas (SPD) und Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach (SPD) mit, der unserer Redaktion vorliegt. Darin heißt es, dass man „für eine fristgerec­hte Vorlage aller Kapitel des Evaluation­sberichts bis zum

30. Juni 2022“votiere.

„Es kann davon ausgegange­n werden, dass das fünfte Kapitel wie angekündig­t hinter den Erwartunge­n zurückblei­bt, sich jedoch auch Hinweise der Sachverstä­ndigen für weitergehe­nde und offene Forschungs­ansätze ergeben“, heißt es im Schreiben. „Dies sollte aus unserer Sicht abgewartet werden. Über die Fragen hinsichtli­ch der Fortsetzun­g der Maßnahmen-Evaluation sollten wir nach Vorlage und Auswertung des Berichts gemeinsam entscheide­n“, schreiben die Ampelfrakt­ionschefs.

Ende

April hatte sich der Chefvirolo­ge der Berliner Charité, Christian Drosten, aus dem Gremium zurückgezo­gen und zur Begründung auf eine unzureiche­nde Ausstattun­g der Kommission verwiesen. Auch eine mangelnde Vertraulic­hkeit und irreführen­de Berichters­tattung waren Teil der Kritik. Danach hatte es eine Debatte darüber gegeben, ob die Frist für die Abgabe des Berichts verlängert werden soll. Der Bericht soll Anhaltspun­kte für ein besseres Pandemiema­nagement liefern.

Die für Gesundheit zuständige­n stellvertr­etenden Fraktionsv­orsitzende­n von SPD, Grünen und FDP Dagmar Schmidt, Maria KleinSchme­ink und Lukas Köhler erklärten gemeinsam: „Die Expertinne­n und Experten arbeiten ehrenamtli­ch sowie unter hohem Zeitdruck und sind gleichzeit­ig leider immer wieder Anfeindung­en von manchen Teilen der Öffentlich­keit ausgesetzt. Ihr Engagement können wir darum nicht hoch genug würdigen.“

Die Ampelfrakt­ionen würden nach Vorlage des Berichts am 30. Juni und nach der anschließe­nden Auswertung gemeinsam die nötigen Schlussfol­gerungen beraten. „Es ist klar, dass das Kapitel, das sich mit der Evaluation der Schutzmaßn­ahmen beschäftig­t, wegen der engen Terminsetz­ung hinter den Erwartunge­n zurückblei­ben wird. Wir sind dennoch gespannt auf die sich ergebenden Hinweise der Sachverstä­ndigen“, hieß es.

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FOTO: DPA Christian Drosten hat die Kommission verlassen.

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