Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Eishockey-Team feiert Torspektakel
Mit 9:4 gewinnt die deutsche Mannschaft gegen Italien und steht so gut wie im WM-Viertelfinale.
HELSINKI (dpa) Dank eines Tor-Spektakels gegen Außenseiter Italien kann Deutschlands Eishockey-Nationalteam bei der Weltmeisterschaft in Finnland früh für das Viertelfinale planen. Mit 9:4 (4:0, 2:1, 3:3) fertigte die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm am Freitag in Helsinki den noch sieglosen Abstiegskandidaten Italien ab. Die Teilnahme an der K.o.-Runde als Minimalziel für die angestrebte Wiedergutmachung des verkorksten OlympiaAuftritts ist damit vorzeitig so gut wie sicher. Die beste deutsche WMVorrunde ist in den zwei abschließenden Gruppenspielen zudem in Reichweite.
Die WM-Debütanten Alexander Karachun (5./43. Minute) und Kai Wissmann (7.) sowie Yasin Ehliz (14./42.), Daniel Fischbuch (18./35.), der nachgereiste AHLStürmer Lukas Reichel bei seiner Turnier-Premiere (26.) und Samuel
Soramies (58.) waren erfolgreich. Für den Weltranglisten-16. trafen Tommaso Traversa (26.), Luca Frigo (48.), Daniel Mantenuto (50.) und Alex Petan (60.). NHL-Stürmer Tim Stützle fehlte weiterhin verletzt.
Mit dem Kantersieg erinnerte die Mannschaft des Deutschen Eishockey-Bunds zugleich an das TorSpektakel von 2021: In Riga führte das 9:4 gegen damals coronageschwächte Italiener zum bis dato höchsten WM-Sieg gegen den Außenseiter und leitete den Weg bis ins Halbfinale ein.
Wenn Frankreich am Samstag gegen Dänemark verliert, ist der Viertelfinaleinzug sicher. In den abschließenden Gruppenspielen gegen Kasachstan am Sonntag und gegen die Schweiz am Dienstag geht es darum, mit einer vorteilhaften Ausgangsposition die vermeintlich kompliziertesten Viertelfinalgegner zu vermeiden. Mit einem weiteren
Sieg wäre die beste Vorrunde eines deutschen Teams bei einer WM eingestellt. 2019 gelangen fünf Erfolge und 15 Punkte in sieben Spielen.
Für seine Truppe lief es gegen Italien von Beginn an optimal. Nach fünf Minuten überraschte Schwenningens Stürmer Karachun den
Torhüter Davide Fadani mit einem Schuss aus der Drehung. 76 Sekunden später agierte Berlins Verteidiger Wissmann gegen die nachlässige italienische Defensive wie ein Torjäger. Als Ehliz zum 3:0 erhöht hatte, wechselten die Italiener den Torwart und Justin Fazio kam.
Beim Überzahltreffer von Fischbuch sammelte der nachgereiste Stürmer Reichel gleich seinen ersten Scorerpunkt. Im Mittelabschnitt bewies der 20-Jährige aus der zweitklassigen nordamerikanischen AHL mit seinem ersten Tor und der nächsten Tor-Vorlage für Fischbuch, dass er eine Bereicherung für das Team ist. „Ich will Energie reinbringen auf dem Eis, meine Beine bewegen und spielen, wie ich sonst auch spiele, dass die anderen sehen: Ja, der Kleine, der läuft und der will“, hatte der jüngste Spieler im WM-Kader am Vormittag angekündigt.