Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Stadtradeln startet am Montag
Am Montag beginnt die dreiwöchige Aktion im Kreis Kleve. Teilnehmer aller 16 Kommunen sollen fürs Klima radeln. In diesem Jahr wird ein finanzieller Aspekt in den Fokus gerückt: Das Auto stehen zu lassen, spart viel Geld.
KREIS KLEVE Am Montag, 23. Mai, ist es soweit: Die Aktion Stadtradeln startet im Kreis Kleve. Bis zum 12. Juni dauert die Kampagne, an der Jahr für Jahr tausende Teilnehmer mitmachen und so ein Zeichen fürs Klima setzen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Projekt.
Stadtradeln – was ist das überhaupt
Das Stadtradeln ist ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob man bereits jeden Tag radelt oder bisher selten mit dem Rad unterwegs ist. Jeder Kilometer zählt. Die Ergebnisse des Wettbewerbs zeigen, wie viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Aktion richtet sich insbesondere auch an Kommunalpolitiker, deren Sinne für die Anliegen von Radfahrern geschärft werden sollen. Radständer, Schutzstreifen, Ampeltaktungen, Tempolimits – die Kommunalparlamente sollen Bedarfe erkennen.
Wie werden die Kilometer erfasst
radelt nicht alleine. Stattdessen machen viele daraus einen internen Wettbewerb.
Was ist das Motto in diesem Jahr
Mit Blick auf die hohen Inflationsraten rücken die Organisatoren der bundesweiten Aktion in diesem Jahr den finanziellen Aspekt in den Mittelpunkt: „Kilometer für Kilometer Geld sparen“lautet das Motto. Ob der Slogan viele anzieht? Gerd Cröpelin, Vorsitzender des ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club) in Kleve, hat da so seine Zweifel. „Im Jahr 2021 haben wir mit dem Thema Einkaufen mit dem Rad Rekordzahlen erreicht. Darauf waren wir sehr stolz. Ob die Leute auf das diesjährige Thema abfahren, weiß ich nicht. Aber das wäre fürs Gelingen wichtig.
Wir müssen abwarten, wie die Leute reagieren“, sagt Cröpelin im Gespräch mit unserer Redaktion.
Wie viele Teilnehmer werden erwartet
Insgesamt haben im vergangenen Jahr 5450 Radfahrer aus allen 16 Städten und Gemeinden des Kreises Kleve teilgenommen. Dabei sind sie insgesamt 1,2 Millionen Kilometer gefahren. Dies entspricht einer CO2Ersparnis von 177 Tonnen. Ähnliche Dimensionen dürften nun wieder zu Stande kommen. In Kleve haben sich bislang knapp 700 Radfahrer angemeldet. In Goch sind es 550 Aktive. Noch Potential gibt es in Uedem (120), Kalkar (70), Bedburg-Hau (70) und Kranenburg (60). Im gesamten Kreisgebiet haben sich bislang 3900 Radler eingeschrieben, und zwar in 570 Teams. Darunter sind auch mehr als hundert Kommunalpolitiker.
Weshalb sind die Unterschiede zwischen den Kommunen so groß
Darauf hat Eckehard Lüdke, Kreisvorsitzender des ADFC, eine Antwort. „Wie stark die Aktion bei der Bevölkerung ankommt, schwangt von Kommune zu Kommune sehr deutlich. Wenn man die Aktion offensiv bewirbt, ist der Rückhalt auch da“, sagt Lüdke. Allerdings erkennt er einen klaren Trend: „Ich sehe immer mehr Menschen auf dem Rad, Corona hat sich da positiv ausgewirkt: Viele haben sich Räder gekauft.“
Welche besonderen Aktionen gibt es
In diesem Jahr besteht die Möglichkeit, am landesweiten Schulradeln teilzunehmen. Der Wettbewerb richtet sich an Schüler sowie deren Eltern und Lehrer. Der Kreis Kleve greift die Idee auch mit Wochen-Challenges auf. In der ersten Woche vom 23. bis 29. Mai können die Teilnehmer ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Beim „Kilometer-Orakel“gilt es, die Summe der Kilometer zu tippen, die Starter am Ende der drei Wochen erradelt haben werden. Die Teilnehmer können ihre Tipps bis Sonntag, 29. Mai, per E-Mail an stadtradeln@ kreis-kleve.de schicken. In der zweiten Aktionswoche findet die Teamchampion-Challenge statt. Dabei gewinnt das Team mit mindestens zehn Mitgliedern, das in dieser Woche die meisten Kilometer pro Kopf fährt. Bei der dritten Challenge messen sich die Schulklassen untereinander.