Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Kalenderblatt
Die Niederlande gelten als
Land der Wasserstraßen.
Insbesondere der westliche Teil des Landes, der zu einem großen
Teil unterhalb des Meeresspiegels liegt, wird durch die Flüsse Rhein, Maas und Schelde geprägt. Auch Kanäle spielen für die Schifffahrt schon seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. 1931 wurde der Bau eines neuen Kanals beschlossen: Der Amsterdam-Rhein-Kanal sollte den zweitgrößten Hafen des Landes, Amsterdam, mit der Waal, dem größten Rheinarm im Rheindelta, verbinden. Die Rheinschifffahrt erhielt dadurch eine neue Verbindung nach Amsterdam. Durch den Zweiten Weltkrieg verzögerte sich der Bau, der 1933 begonnen hatte. Erst am 21. Mai 1952 konnte Königin Juliana, die ihr Amt 1948 angetreten hatte, den Kanal offiziell eröffnen. Seitdem hat er sich zu einer der meistbefahrenen Binnenwasserstraßen der Welt entwickelt. Er beginnt mit einer Abzweigung von der Waal in der Provinz Gelderland. Nahe Wijk bei Duurstede kreuzt er den Nederrijn, den zweiten großen Rheinarm des Rheindeltas. Er verläuft durch die Stadt Utrecht und dann gerade in Richtung Norden bis zum Hafen von Amsterdam. Schon wenige Jahre nach seiner Eröffnung, in den 1960er-Jahren, wurde der Kanal modernisiert und erweitert. Die Durchfahrtshöhe bei den Brücken blieb allerdings mit 9,05 Metern gering, weshalb die Wasserstraße für Seeschiffe kaum eine Rolle spielt. Der Kanal hat drei Schleusen, die von Königin Juliana nach einigen ihrer engsten Familienmitglieder benannt wurden: Zwei ihrer jüngeren Töchter standen Pate für die Prinzessin-Marijkeund Prinzessin-Irene-Schleuse. Die dritte Schleuse trägt den Namen ihres Ehemannes Prinz Bernhard.