Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Papst: Hochschulen sollen helfen, die Kultur zu ändern
VATIKANSTADT (kna) Der Papst hat Universitäten dazu aufgerufen, bisherige wirtschaftliche wie soziale Entwicklungsmodelle zu überdenken und anzupassen. Die großen Veränderungen in Politik, beim Klima und in vielen Gesellschaften „verlangen, dass wir unsere wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Modelle überdenken, um den zentralen Wert der menschlichen Person wiederzugewinnen“, so Franziskus bei einer Begegnung mit Hochschulleitern der italienischen Region Latium kürzlich im Vatikan.
Es gebe viel zu tun, um technologische und wissenschaftliche Entwicklung zu sichern sowie die Nachhaltigkeit menschlichen Zusammenlebens zu gewährleisten. Dazu müsse jede Hochschule mit ihrem je eigenen Profil beitragen. Dass viele Studierende bereit sind, an solchen Systemänderungen mitzuarbeiten, beweist nach Aussage
von Franziskus das große Engagement vieler junger Doktoranden und Wirtschaftsforscher. Diese wollten „neue und wirksame Antworten finden und alte Verkrustungen überwinden, die mit einer sterilen Kultur des Machtwettbewerbs zusammenhängen“.
In seiner Ansprache warb der Papst noch einmal für den von ihm angestoßenen „Global Compact on Education“sowie das katholischmuslimische „Dokument zur Geschwisterlichkeit aller Menschen“. In dieser Erklärung verpflichten sich die Religionsgemeinschaften zu Kooperation, Menschenrechten, Frieden und Nachhaltigkeit. Der „Compact on Education“ist eine 2020 gestartete vatikanische Initiative. Sie möchte Verantwortliche in Erziehung und Bildung zusammenbringen, um Projekte für eine nachhaltigere und ganzheitliche Bildung und Erziehung anzustoßen.