Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Schluss mit Bengalos in den Stadien!
Da brannte die Luft im Pokalendspiel zwischen Freiburg und Leipzig. Sprich: Spannung, Leidenschaft, Drama, Emotionen auf dem Rasen. Doch wieder einmal meinten etliche „Fans“, das wörtlich nehmen und Bengalos zünden zu müssen. Die Stadionregie reagierte mit wiederholten Durchsagen. Und die Fernsehbilder zeigten Zuschauer, die unbehelligt sprühende Signalfackeln schwenkten. Wieder einmal verschoben Chaoten diese brandgefährliche Angewohnheit in Richtung Normalität. Das muss gestoppt werden.
Das 2500 Grad heiße Magnesium kann schwerste Verbrennungen verursachen, andere Gegenstände in Brand stecken und eine Massenpanik hervorrufen. Der dichte Qualm behindert nicht nur die Sicht, sondern ist auch extrem gesundheitsgefährdend. Die Uefa darf nicht länger glauben, dass es mit einer Bestrafung der Vereine getan ist, wenn sie sich an die eigene Gebührenordnung hält: 500 Euro pro registrierter Zündung. Und das bei Spielen, die den Vereinen Millionen bringen.
Der entscheidende Ansatzpunkt sind die Kontrollen. Wenn Ordnungskräfte am Eingang die mitgeschleppten Bengalos übersehen oder Helfer sie auf andere Weise in den Innenraum schmuggeln, sollte ihnen immer bewusst sein: So könnten auch andere Dinge mitten hineinkommen in die Menschenmenge. Die Terrorgefahren sind mit dem Islamismus längst nicht ausgestanden, sind im Rechtsextremismus und also auch im Umfeld von manchen Ultras sogar noch höher. Wer eine ungeschützte Vielzahl von Personen treffen will, um Panik und Terror zu schüren, sollte nicht bei jedem wichtigen Spiel Anschauungsunterricht geliefert bekommen. Deshalb ist jeder gezündete Feuerwerkskörper nicht Ausdruck von über die Stränge schlagender Fußballfreude. Er ist ein Hinweis auf das Versagen von Sicherheitssystemen.