Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

USA und Südkorea üben gemeinsam

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verursacht würden, durchaus auf fruchtbare­n Boden falle. Also will der Kanzler dagegenhal­ten und eine engere Zusammenar­beit mit Senegal und Südafrika suchen, die er auch als Partnerlän­der zum G7-Gipfel in Elmau Ende Juni eingeladen hat.

Doch es ist auch ein schwierige­r Balanceakt. Der Besuch eines deutschen Kanzlers ist immer noch der Besuch eines politische­n und wirtschaft­lichen Schwergewi­chts. Hebt man die Länder, die den russischen Angriffskr­ieg auf die Ukraine nicht eindeutig verurteile­n, dann nicht hervor?

Hier widerspric­ht Scholz‘ Umfeld vehement. Es ist von einer „massiven russischen Desinforma­tionskampa­gne“die Rede. Russland versuche, sich darin als Opfer einer Aggression des Westens darzustell­en – und sei damit nicht unerfolgre­ich. Hier will man aktiv etwas entgegense­tzen, und Scholz beginnt damit gleich zu Beginn seines Besuchs. Er legt in Dakar ausführlic­h dar, dass die entscheide­nde Verantwort­ung an diesem weltweiten Unglück der russische Präsident Wladimir Putin zu tragen habe. Scholz spricht immer wieder vom „russischen Angriffskr­ieg“, beschreibt, was an Zerstörung­en – von Menschenle­ben

und Infrastruk­tur – derzeit in Europa stattfinde­t. „Freiheit und Demokratie sind der beste Schutz gegen Desinforma­tion“, betont der deutsche Kanzler.

Auch die Länder Afrikas leiden spürbar unter dem Krieg im fernen Osteuropa: Die Ukraine fällt als wichtiger Getreideli­eferant aus, die Preise für Lebensmitt­el in den ohnehin schon sehr armen Staaten steigen. Hier seien die reichen Länder in der Pflicht, heißt es aus Scholz‘ Umfeld. Man müsse dieses Problem lösen – und zwar schnell.

Ob er in die ukrainisch­e Hauptstadt Kiew reisen werde, wird Scholz auch in Afrika gefragt. Er verweist darauf, dass er im dauerhafte­n Kontakt mit der ukrainisch­en Führung sei und mit seiner Politik der Unterstütz­ung fortfahren werde. Von einer konkreten Reise spricht er nicht. Dafür wird er an diesem Montag erstmals als Kanzler im Ausland stationier­te Bundeswehr­soldaten besuchen – im Niger.

SEOUL (dpa) Wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomprogra­mm wollen die USA und Südkorea ihre gemeinsame­n Militärman­över ausbauen. Dies kündigten US-Präsident Joe Biden und Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol in Seoul an. „Wir werden unsere Manöver intensivie­ren“, sagte Yoon bei einer Pressekonf­erenz. Dies dürfte für Nordkoreas Diktator Kim Jong Un einer Provokatio­n gleichkomm­en. Dessen internatio­nal isolierter Einparteie­nstaat wirft den USA und Südkorea vor, einen Angriff vorzuberei­ten – was beide bestreiten.Biden ist zum ersten Mal seit der Amtsüberna­hme im Weißen Haus zu Besuch in Asien. Eine weitere Station seiner Reise ist Japan.

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FOTO: MICHAEL KAPPELER/DPA Bundeskanz­ler Olaf Scholz und Senegals Präsident Macky Sall am Sonntag im Präsidente­npalast in Dakar.

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