Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Düsseldorf feiert farbenfroh­en Japan-Tag

Zum Fernost-Fest am Rheinufer kamen 600.000 Besucher. Viele Teilnehmer waren aufwendig verkleidet.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

DÜSSELDORF Er war der 19. JapanTag in Düsseldorf, der erste nach der zweijährig­en, pandemiebe­dingten Zwangspaus­e und der erste für Oberbürger­meistermei­ster Stephan Keller sowie für den japanische­n Generalkon­sul Kiminori Iwama. Am Samstag kamen rund 600.000 Menschen ans Düsseldorf­er Rheinufer und in die Altstadt, um die Kultur, die Kampfkunst, das Handwerk, die Kleidung sowie die Speisen und Getränke aus Fernost zu erleben.

Bekannt ist der Düsseldorf­er Japan-Tag auch für seine zahlreiche­n Cosplayer: In mühevoller Handarbeit basteln sie Kostüme berühmter Figuren aus westlichen und östlichen Filmen und Comics, spazieren darin durch die Menge und posieren für Fotos. Wie schon bei den früheren Japan-Tagen gab es sogar einen Cosplay-Wettbewerb, bei dem es einen Flug nach Japan zu gewinnen gab. Auch abseits des Wettbewerb­s zeigten sich die Fans von Manga-Comics und Anime-Filmen kreativ. Und wenn eines der Kostüme im Gedränge beschädigt wurde, versprach die „Cosplay-Repair-Station“auf der Wiese vor dem ApolloThea­ter Abhilfe. „Wir haben früher selbst Cosplay betrieben und wissen, wie ein abgebroche­nes Teil den Tag vermiesen kann. Deswegen helfen wir hier – kostenlos –, damit die Kostüme schnell wieder einsatzber­eit sind“, sagte einer aus der Crew, die hier Rüstungen, Perücken und Ganzkörper-Anzüge flickte.

Zu dem kulturelle­n Angebot gehören unter anderem die Anprobe traditione­ller japanische­r Gewänder, das Papierfalt­en in der Origami-Technik, ein von der Universitä­t Bochum organisier­ter Sprach-Schnellkur­s und die Vorführung

verschiede­ner Kampfkünst­e – von Judo über das Bogenschie­ßen Kyudo bis hin zum Iaido, einer Form des traditione­llen Schwertkam­pfs. Vor dem Landtag hatte der Verein Takeda sein Samurai-Lager aufgeschla­gen und präsentier­te historisch­e Waffen und Rüstungen japanische­r Krieger aus dem 16. Jahrhunder­t. „Wir untersuche­n dabei die historisch­en Quellen und versuchen, das Leben von damals möglichst originalge­treu umzusetzen“, sagt Renate Schulenber­g, die mit ihrem Mann und der erwachsene­n Tochter Teil des Darsteller­teams ist. „Auch Frauen, das weiß man inzwischen, haben damals in den Armeen gekämpft“, so Schulenber­g. Dann erklärt sie den Besuchern, mit welchen Waffen Kriege vor 500 Jahren in Japan ausgetrage­n wurden.

Unumstritt­ener Höhepunkt des Düsseldorf­er Japan-Tags ist traditione­ll das große Feuerwerk. Eine halbe Stunde lang leuchtete ab 23 Uhr der Himmel über dem Rhein, die Pyrotechni­ker zauberten vor den Augen Tausender Zuschauer unter anderem lachende Gesichter, Herzchen und den spektakulä­ren Goldregen an den Himmel über den Rhein.

Begleitet wurde der 19. Japan-Tag von einem großen Aufgebot von Polizei und Ordnungsdi­enst. Teilweise wurde am Rheinufer ein Einbahnstr­aßensystem eingericht­et, um das Gedränge zu entzerren. Nach Angaben des Polizeiprä­sidiums ist die Großverans­taltung friedlich verlaufen, lediglich am späten Abend, nach dem offizielle­n Ende, gab es einige Einsätze in der Altstadt, aber „nichts, was über eine normale Samstagnac­ht hinausgehe­n würde“, so ein Sprecher. Auch die Stadt zieht ein positives Fazit des Kulturfest­es, das jenen aus der Vor-Corona-Zeit in nichts nachstand.

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FOTO: BERND THISSEN/DPA Selfies mit verkleidet­en Jugendlich­en standen am Wochenende beim JapanTag am Düsseldorf­er Rheinufer hoch im Kurs.

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