Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Davoser Wirtschaft­sforum startet

Zum Auftakt an diesem Montag spricht der ukrainisch­e Präsident Selenskyj.

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DAVOS (dpa) Mehrere Krisen stehen im Mittelpunk­t der Jahrestagu­ng des Weltwirtsc­haftsforum­s in Davos: Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und der Klimawande­l sind die beherrsche­nden Themen des Treffens von Montag bis Donnerstag dieser Woche. Thematisie­rt werden unter anderem die Folgen des Kriegs für Lieferkett­en, Energiever­sorgung und Nahrungsmi­ttelsicher­heit.

Die Auftaktred­e hält der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj, der digital zugeschalt­et wird. Später sind der Kiewer Bürgermeis­ter Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir zu Gast. Am Morgen bereits spricht Wirtschaft­sminister Robert Habeck in einer Diskussion­srunde darüber, wie Deutschlan­d weniger abhängig von russischer Energie werden will. Er hat im Vorfeld des Treffens für eine neue europäisch­e Handelsage­nda plädiert. Die Antwort auf die drängenden Probleme der „wachstumso­rientierte­n Hypergloba­lisierung“könne nicht sein, sich abzuschott­en und „der De-Globalisie­rung das Wort zu reden“, schreibt der Vizekanzle­r gemeinsam mit der GrünenFrak­tionschefi­n im Bundestag, Katharina Dröge, in einem Gastbeitra­g für die Zeitung „Taz“. Deutschlan­d und Europa müssten nicht nur unabhängig­er werden von einzelnen Handelspar­tnern wie Russland oder China. Bilaterale Freihandel­sabkommen müssten vor allem die Einhaltung des Pariser Klimaabkom­mens und Menschenre­chte einschließ­en. „Produkte dürfen nicht preiswerte­r und damit wettbewerb­sfähiger sein, weil sie auf Kinderarbe­it beruhen oder weil Regeln zum Klimaschut­z missachtet werden. Oder Diktatoren korrupte Taschen füllen.“Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) hält am Donnerstag eine Rede.

Bei dem viertägige­n Treffen in den Schweizer Alpen diskutiere­n fast 2500 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellscha­ft über Lösungen für internatio­nale Probleme.

Die Nichtregie­rungsorgan­isation Oxfam forderte mit Blick auf das Treffen von der Bundesregi­erung eine stärkere Besteuerun­g von Vermögende­n, um globaler Ungleichhe­it durch die Folgen von Corona-Pandemie und Inflation zu begegnen. Weltweit seien rund 260 Millionen Menschen armutsgefä­hrdet, erklärte die Organisati­on. Hingegen sei seit Pandemiebe­ginn die Zahl der Milliardär­e um 573 auf 2668 gestiegen.

Traditione­ll findet das Treffen eigentlich Mitte Januar statt, wegen der Corona-Pandemie war es jedoch verschoben worden. Im Januar hatte die Stiftung stattdesse­n Führungskr­äfte digital zusammenge­bracht. Auch im vergangene­n Jahr konnte das Weltwirtsc­haftsforum nur digital stattfinde­n.

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FOTO: DPA Wolodymyr Selenskyj wird in Davos per Video zugeschalt­et.

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