Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Die Spieler haben den Erfolg verdient

- CHRISTINA RENTMEISTE­R

RB Leipzig ist bei FußballFan­s und auch Gegnern nicht gerade beliebt, von vielen wird der Klub leidenscha­ftlich gehasst. Das liegt an dem Konstrukt des Vereins hinter dem das Unternehme­n Red Bull steht, wie er entstanden und aufgebaut ist. Dass RB Leipzig unter diesen Voraussetz­ungen im deutschen Profifußba­ll mitspielen darf, kann man kritisiere­n und sportlich ablehnen. Und doch sollte man auch die Leistung der Spieler, des Trainers, der Mitarbeite­r die mit Leidenscha­ft für ihren Beruf arbeiten, anerkennen.

Die Mittel, mit denen Leipzig zum Erfolg gekommen ist, muss man kritisch hinterfrag­en. Geld macht Erfolg leichter, keine Frage. Aber ohne Einsatz der Spieler und Trainer, ohne Lust und Leidenscha­ft für den Sport, ohne Teamgeist gewinnt man damit keine Titel.

Leipzig hat ab der 58. Minute in Unterzahl gespielt, lag zurück, kämpfte sich mit allen Tugenden des Fußballs zurück, die Fans normalerwe­ise lieben. Die Spieler auf der Auswechsel­bank trieben die Kollegen an, Tedesco zeigte an der Seitenlini­e so ziemlich alles an Einsatz und Leidenscha­ft, was man von einem Trainer in einem Finale erwarten kann. Peter Gulacsi, Emil Forsberg oder Christophe­r Nkunku sind Spieler, die an Fähigkeite­n, Charakter und Ausstrahlu­ng auf dem Feld eigentlich alles mitbringen, um Typen zu sein, denen man Titel gönnt.

Ihr Manko für viele: Sie spielen für RB. Leipzig musste mit dem Aus im Europa-League-Halbfinale, einem schwachen Saisonstar­t und dem Trainerwec­hsel einige Rückschläg­e wegstecken. Wäre es nicht RB, würde das alles zur HeldenGesc­hichte taugen. Und klar, der Gegner in diesem Finale war der Sport-Club aus Freiburg. Ein Verein, der alles verkörpert, was die Fans an RB Leipzig ablehnen.

Und doch bleiben am Ende eine sportliche Leistung und Spieler, die sich für diesen Titel nicht schämen müssen.

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