Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Die Spieler haben den Erfolg verdient
RB Leipzig ist bei FußballFans und auch Gegnern nicht gerade beliebt, von vielen wird der Klub leidenschaftlich gehasst. Das liegt an dem Konstrukt des Vereins hinter dem das Unternehmen Red Bull steht, wie er entstanden und aufgebaut ist. Dass RB Leipzig unter diesen Voraussetzungen im deutschen Profifußball mitspielen darf, kann man kritisieren und sportlich ablehnen. Und doch sollte man auch die Leistung der Spieler, des Trainers, der Mitarbeiter die mit Leidenschaft für ihren Beruf arbeiten, anerkennen.
Die Mittel, mit denen Leipzig zum Erfolg gekommen ist, muss man kritisch hinterfragen. Geld macht Erfolg leichter, keine Frage. Aber ohne Einsatz der Spieler und Trainer, ohne Lust und Leidenschaft für den Sport, ohne Teamgeist gewinnt man damit keine Titel.
Leipzig hat ab der 58. Minute in Unterzahl gespielt, lag zurück, kämpfte sich mit allen Tugenden des Fußballs zurück, die Fans normalerweise lieben. Die Spieler auf der Auswechselbank trieben die Kollegen an, Tedesco zeigte an der Seitenlinie so ziemlich alles an Einsatz und Leidenschaft, was man von einem Trainer in einem Finale erwarten kann. Peter Gulacsi, Emil Forsberg oder Christopher Nkunku sind Spieler, die an Fähigkeiten, Charakter und Ausstrahlung auf dem Feld eigentlich alles mitbringen, um Typen zu sein, denen man Titel gönnt.
Ihr Manko für viele: Sie spielen für RB. Leipzig musste mit dem Aus im Europa-League-Halbfinale, einem schwachen Saisonstart und dem Trainerwechsel einige Rückschläge wegstecken. Wäre es nicht RB, würde das alles zur HeldenGeschichte taugen. Und klar, der Gegner in diesem Finale war der Sport-Club aus Freiburg. Ein Verein, der alles verkörpert, was die Fans an RB Leipzig ablehnen.
Und doch bleiben am Ende eine sportliche Leistung und Spieler, die sich für diesen Titel nicht schämen müssen.