Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Erste Spuren großer Werke

Mitte Juni wird Kassel wieder Spielort einer der bedeutends­ten Ausstellun­gen für Gegenwarts­kunst. Die Documenta Fifteen setzt bereits sichtbare Zeichen.

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KASSEL (dpa) Wenige Wochen vor Beginn der Documenta Fifteen finden sich im Stadtgebie­t immer mehr Spuren der Weltkunsta­usstellung in Kassel. „Der Aufbau ist inzwischen an allen Orten in vollem Gange – sowohl was die Infrastruk­tur betrifft, als auch die künstleris­chen Produktion­en“, teilte die Documenta und Museum Fridericia­num gGmbH mit. Man liege wie geplant in der Zeit. Auch der Ticket-Vorverkauf laufe weiterhin gut an. Bislang seien 38.000 Tickets verkauft worden. Die Documenta Fifteen findet vom 18. Juni bis zum 25. September statt.

Die fünfzehnte Auflage der Schau wird an insgesamt 32 verschiede­nen Standorten in den Stadtteile­n Mitte, Nordstadt und Bettenhaus­en sowie auf und an der Fulda stattfinde­n. Erste Kunstwerke im Außenberei­ch vermitteln bereits eine Idee von dem, was die Besucher erwarten wird.

So prägt etwa ein Werk des rumänische­n Künstlers Dan Perjovschi die Innenstadt. Die Säulen vom Haupteinga­ng des Museums Fridericia­num hat er mit schwarzer Farbe bemalt und mit weißen Symbolen und Zeichen zu Themen wie Frieden, Solidaritä­t oder Nachhaltig­keit beschrifte­t. Laut Documenta wird Perjovschi im Vorfeld der Eröffnung der Schau auch vor dem Kasseler Kulturbahn­hof im öffentlich­en Raum arbeiten.

Auf der Fulda schwimmen vor dem Bootsverle­ih Ahoi schon die „Floating Gardens“der Künstlerin und Kuratorin Ilona Németh. Dabei dienen zwei schwimmend­e Plattforme­n als Inseln für zwei Gärten. Der „Future Garden“soll Pflanzen beherberge­n, die den Boden von toxischen Substanzen reinigen können. Im „Healing Garden“sollen demnach Kräuter und Pflanzen wachsen, die eine jeweils gegenseiti­ge positive Wirkung haben.

Aktuell beginnt laut den Organisato­ren die Installati­on einer Arbeit des kenianisch­en Künstlerko­llektivs „The Nest Collective“auf der Karlswiese. Dort entsteht eine begehbare Installati­on aus Müll. Die Künstlerin­nen

und Künstler aus Nairobi wollten damit auf den Transport von Müll, Elektrosch­rott und Textilien in die Länder des Globalen Südens aufmerksam machen, der dort zur Zerstörung der Umwelt und der Ökonomie beitrage.

Vor der Documenta-Halle sichtbar ist der Aufbau einer großformat­igen Mixed-Media-Installati­on vom „Wajukuu Art Project“, einer Künstlergr­uppe, die ebenfalls aus Nairobi stammt. Das Werk werde sich mit einem Übergang von der DocumentaH­alle in den Außenraum erstrecken.

Die alle fünf Jahre stattfinde­nde Documenta gilt neben der Biennale in Venedig als wichtigste Präsentati­on für Gegenwarts­kunst.

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FOTO: SWEN PFÖRTNER/DPA Zeichnunge­n des rumänische­n Künstlers Dan Perjovschi sind auf den Säulen am Eingang vom Museum Fridericia­num zu sehen.

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