Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Kevelaer ließ die Puppen tanzen
Nach langer Corona-Zwangspause sind die Figurentheater zurückgekehrt. Am Wochenende sorgten die Spieler auf insgesamt fünf Bühnen in der Innenstadt für Spaß und Begeisterung bei jungen und alten Besuchern.
KEVELAER Die Marienstadt hat mit der Neuausgabe des Puppenspielspektakels ein märchenhaftes Wochenende erlebt. Hänsel und Gretel besuchten Kevelaer, ebenso wie der Grüffelo und Rapunzel. Erdmännchen Tafiti brachte Pinselohrschwein Pinsel mit. Die Puppenspieler erweckten die beliebten Figuren zum Leben und begeisterten nicht nur Kinder, sondern auch die Erwachsenen.
Bereits am Samstag gab es sozusagen einen Appetithappen im Wintergarten des Niederrheinischen Museums. Die Savannenmaus Serafin und Leo, der Löwenkönig, eröffneten die Puppenspieltage. Die spannende und berührende Geschichte zwischen zwei Wesen, die unterschiedlicher nicht sein können, stimmte die Gäste auf Mehr ein. Puppenspielerin Kerstin Röhn vom Theater Laku Paka ließ schnell den Funken auf das Publikum überspringen. „Die Stühle reichten nicht. Die Menschen sind so positiv und so gut drauf“, sagte sie. Für sie bedeutet Kevelaer auch ein Wiedersehen mit Kollegen und markierte zugleich den ersten freien Auftritt ohne Auflagen.
Wer sich am Sonntag erneut auf den Weg zum Niederrheinischen Museum machte, erlebte die Puppenspielerin mit dem Märchen Rapunzel nach den Gebrüdern Grimm. Zu den Besonderheiten der Stücke gehört es, dass sie nach Märchenvorlagen gespielt werden, so auch Hänsel und Gretel vom Figurentheater Malzacher auf der Bühne an der Busmannstraße. Es braucht daher eine Sprache, die kindgerecht, witzig und zugleich modern ist.
Auf der Bühne im Wintergarten sorgte zunächst ein außergewöhnliches Bühnenbild für Spekulationen. „Sieht wie ein großer Mantel aus. Kommt da jemand raus?“, wollte Maite wissen. Recht sollte sie behalten, denn dieser Mantel mit Fenstern stellte den Zwingturm von Rapunzel dar. Aus dem Knopfloch schaute das Pferd des Prinzen heraus. Puppenspielerin Kerstin Röhm steckte in diesem Zwingturm, der zugleich ihre Handpuppenbühne war. Das Publikum bedachte ihr virtuoses Spiel mit donnerndem Applaus. „Ich bin in freudiger Erwartung“, ergänzte Kollege Christian Kruse vom Theater Neumond mit Blick auf das üppige Programm. Vom großen und kleinen Wolf erzählte sein Stück. Es geht um Zweisamkeit und Zusammenhalt. „Das, was wir in der Corona-Pandemie gelernt haben. Jetzt müssen wir