Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Von Schwan erschreckt: Radfahrer verletzt
hochpathogene Erreger (Stakob) am Robert-Koch-Institut (RKI).
„Ich bin überzeugt, dass es insgesamt noch weitere Fälle in Deutschland geben wird“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der infektiologischen Klinik des Schwabinger Krankenhauses, auf Anfrage. Dort ist der Münchner Patient in einem Einzelzimmer mit vorgeschalteter Schleuse untergebracht. Die Klinik ist nach den Worten von Wendtner eines von insgesamt sieben Zentren des Stakob in Deutschland.
„Allgemein geht man davon aus, dass die westafrikanischen Affenpocken eine Sterblichkeit von insgesamt einem Prozent haben, das betrifft vor allem Kinder unter 16 Jahren“, sagte Wendtner. „Man muss aber bedenken, dass diese Daten aus Afrika nicht zwingend übertragbar auf das Gesundheitswesen in Europa oder den USA sind; bei uns wäre die Sterblichkeit eher niedriger anzusetzen. Das ist eine Erkrankung, die meines Erachtens
„Ich bin überzeugt, dass es insgesamt noch weitere Fälle in Deutschland geben wird“Clemens Wendtner
die Nachweise der seltenen Infektionskrankheit melden. Am Samstag teilte der Kanton Bern mit, dass in der Schweiz ein erster Fall nachgewiesen wurde. Auch in Israel ist ein Test nach Angaben des Gesundheitsministeriums positiv ausgefallen. In Australien, Kanada und den USA wurden ebenfalls in den vergangenen Tagen Fälle bestätigt – und damit in weiteren Weltregionen außerhalb Afrikas, von wo das Virus stammt.
Die meisten Fälle, die derzeit untersucht werden, verlaufen mild, wie am Freitag der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, mitteilte. Die kürzlich nachgewiesenen Infektionen seien atypisch, weil die meisten Betroffenen nicht nach West- oder Zentralafrika gereist seien, wo die Krankheit endemisch sei, heißt es in dem Statement Kluges. Auffällig sei auch, dass die meisten zunächst entdeckten Infektionen bei homosexuellen Männern nachgewiesen wurden. Dass die Fälle über Europa verteilt festgestellt werden, lege nahe, dass das Virus schon eine Weile weitergegeben werde.
Gesundheitsbehörden zufolge verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. In Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Übertragen wird das Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien.
ELLENBERG (dpa) Ein älterer Mann hat sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad im Ostalbkreis schwere Verletzungen zugezogen. Der Unfallverursacher dabei: ein Schwan. Das Tier kam nämlich plötzlich mit ausgebreiteten Flügeln am Samstagabend auf den 73-Jährigen zugeflattert, als der zwischen einem Campingplatz und einem Stausee in Ellenberg umherradelte, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Mann erschreckte sich so sehr, dass er vom Fahrrad fiel und sich schwer verletzte. Was den Schwan so aufgeregt hatte, ist unklar.
Chefarzt der infektiologischen Klinik des Schwabinger Krankenhauses