Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ein Abstieg ohne lange Gesichter

Zweite Handball-Bundesliga der Frau: Der TV Aldekerk verabschie­det sich mit Niederlage­n gegen den TSV Nord Harrislee und Meister VfL Waiblingen. Die Spielerinn­en ließen die Saison gut gelaunt mit einem Ausflug ausklingen.

- VON CARSTEN BLECKMANN

KERKEN Eins muss man den Handballer­innen des TV Aldekerk lassen. Das „Abenteuer Zweite Bundesliga“, das am Freitag und Samstag mit den beiden letzten von insgesamt 28 Niederlage­n endete, war zwar insgesamt ein sportlich aussichtsl­oses Unterfange­n. Doch die gute Laune haben sich die Spielerinn­en und ihre Trainerin Yvonne Fillgert deshalb nicht nehmen lassen. So feierte der gesellige Absteiger den Abstecher in Liga zwei am Sonntag noch einmal mit einer Planwagenf­ahrt.

„Ich gratuliere zur Meistersch­aft. Mehr war für uns gegen diesen starken Gegner nicht drin“Yvonne Fillgert

Am Tag zuvor hatten die GrünWeißen einen Höhepunkt der Saison erleben dürfen. In der Nähe von Stuttgart war der TV Aldekerk wichtiger Teil einer Meisterfei­er. Spitzenrei­ter VfL Waiblingen benötigte noch einen Sieg, um den Aufstieg in die Bundesliga perfekt zu machen. Und diesen fuhr die TopMannsch­aft auch standesgem­äß ein. Nach dem 43:25 (20:12) gegen den ATV glich die bis unter die Decke gefüllte Halle einem Tollhaus – auch die unterlegen­en Gäste ließen sich in Windeseile von der Gänsehaut-Atmosphäre mitreißen.

Der VfL Waiblingen übernahm nach einer ausgeglich­enen Startphase das Kommando und spielte wie ein Meister. Vor allem die Aldekerker Defensive konnte angesichts der physischen Überlegenh­eit der Gastgeberi­nnen kaum etwas ausrichten. „Da hat man auch deutlich gemerkt, dass meine Mannschaft bereits am Tag zuvor ein Spiel bestritten hatte, sagte Yvonne Fillgert nach ihrem vorerst letzten Spiel als Trainerin einer Seniorenma­nnschaft. „Ich gratuliere zur Meistersch­aft, mehr war für uns gegen diesen starken Gegner nicht drin.“

Bereits am Freitagabe­nd hatte der TV Aldekerk in der Vogteihall­e sein letztes Zweitliga-Heimspiel bestritten. Vor einer erfreulich großen Kulisse, darunter auch das Aldekerker Männer-Meistertea­m, das sich lautstark bemerkbar machte, verlor das Schlusslic­ht mit 25:29 (13:15) gegen den TSV Nord Harrislee. Die Zuschauer sahen über weite Strecken

eine enge Partie, in der sich die Grün-Weißen einmal mehr um eine mögliche Überraschu­ng brachten. Die Gäste hinterließ­en zwar im Rückraum den konsequent­eren Eindruck, waren allerdings lange Zeit nicht in der Lage, den Außenseite­r abzuschütt­eln. Dank einer starken kämpferisc­hen Leistung und einer sicheren Torhüterin Tugce Cengiz blieb der TV Aldekerk lange in Schlagdist­anz. Beim Stand von 24:25 waren die Grün-Weißen zum letzten Mal auf Tuchfühlun­g, ehe die Partie durch Aldekerker Nachlässig­keiten kippte. Aus einer Zeitstrafe, leichten Fehlern und Fehlwürfen zogen die Gäste den entscheide­nden Vorteil und brachten die Partie nach Hause.

Dennoch gab es viel Applaus von den Rängen – vor allem für die Spielerinn­en, die stellvertr­etender Vorsitzend­er Carsten Hilsemer nach der Begegnung mit Blumen und den besten Wünschen für die Zukunft verabschie­dete. Ab sofort kann die Mannschaft die Sommerpaus­e genießen, ehe unter Regie von René

Baude die Vorbereitu­ngen auf die kommende Drittliga-Saison starten.

Cengiz, Leuf, Kothen – Korsten (7), Nebel (4), Verlinden (4), Beugels (4/1), Rottwinkel (3), F. Huppers (2/2), Albin (1), Nunnendorf, Strunz, Molderings, van Katwijk.

ATV (gegen Nord Harrislee): ATV (in Waiblingen):

Cengiz, Leuf, Kothen – Beugels (9/3), Korsten (7), Molderings (3), Rottwinkel (2), Verlinden (1), Nunnendorf (1), Nebel (1), F. Huppers (1), van Katwijk, Albin, Strunz.

 ?? RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN ?? Pam Korsten gehörte am Wochenende mit insgesamt 14 Treffern zu den stärksten Spielerinn­en des TV Aldekerk.
RP-FOTO: NORBERT PRÜMEN Pam Korsten gehörte am Wochenende mit insgesamt 14 Treffern zu den stärksten Spielerinn­en des TV Aldekerk.

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