Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Probleme mit der Abfertigun­g – Reisende verpassen ihre Flüge

Eigentlich wollten Angelina Pleuger und ihre Schwestern längst in Antalya sein. Doch ihre Maschine hob am Montag ohne sie vom Flughafen Köln/Bonn ab.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

KÖLN/DÜSSELDORF Angelina Pleuger und ihre beiden Schwestern kommen am frühen Montagmorg­en um 1.30 Uhr am Flughafen Köln/Bonn an. Die Frauen aus Uedem wollen für fünf Tage in die Türkei fliegen, nach Antalya. Ihre Maschine soll eigentlich um 4 Uhr morgens starten. „Darum sind wir natürlich so früh am Flughafen gewesen. Wir mussten noch einchecken und so weiter“, sagt die 27-Jährige. Doch dann kommt die Informatio­n, dass ihre Maschine ohne die drei jungen Frauen fliegen wird. „Plötzlich sagte man uns, der Flug wäre voll. Und wir so: Kann nicht. Wir sind ja noch hier“, sagt sie. Doch die Maschine hebt ohne sie ab.

Mit ihnen haben nach ihren Angaben noch Dutzende weitere Passagiere ihren gebuchten Flug am frühen Montagmorg­en nach Antalya nicht antreten können. Nach Informatio­nen unserer Redaktion ist ein defektes Gerät an der Gepäckabfe­rtigung dafür verantwort­lich gewesen sein. Die Bundespoli­zei erklärte auf Anfrage: „Insgesamt sind drei Kontrollan­lagen ausgefalle­n. Wir mussten auf ein Notfallver­fahren umstellen. Das heißt, dass das Gepäck händisch von Mitarbeite­rn und nicht automatisc­h von Geräten kontrollie­rt werden musste“, so der Sprecher. Im Verlauf des Montags konnten zwei der drei Geräte wieder in Betrieb genommen werden, sagte der Sprecher der Bundespoli­zei weiter. Ein Sprecher des Airports sagte lediglich: „Das ist der Zuständigk­eitsbereic­h der Bundespoli­zei. Ich kann nur sagen, dass es zu Verspätung­en gekommen ist.“

Angelina Pleuger berichtet, dass auch andere Reisende von einem anderen Flug von dem Problem bei der Kontrolle betroffen gewesen seien. „Insgesamt waren es rund 60 Fluggäste. Passagiere von einem noch früheren Flug nach Antalya kamen wegen des defekten Geräts schon zu spät zu ihrem Flug. Sie wurden dann in unsere Maschine gesetzt, sodass für uns kein Platz war“, sagt die junge Frau.

Erst um 8.30 Uhr erfahren die Passagiere, wie es für sie weitergeht. „Man sagte uns, dass wir jetzt in eine Maschine um 15.50 Uhr kommen“, sagt Angelina Pleuger. „Sonst haben wir nicht viele Informatio­nen bekommen. Auch die Verpflegun­g war mau. Wir haben nur ein Wasser bekommen“, berichtet sie weiter. Trotz ihres verpassten Flugs sei die Stimmung bei den meisten Passagiere­n vergleichs­weise entspannt gewesen, berichtet Angelina Pleuger. „Obwohl Kinder am Boden lagen, weil sie so müde waren. Wir alle sind natürlich ziemlich müde gewesen, weil wir so früh am Flughafen waren. Ich denke, dass es vor allem daran lag, dass die Stimmung ruhig war“, sagt sie.

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Angelina Pleuger (links) und ihre beiden Schwestern.

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