Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Torsten Sträter unterstütz­t Helferquar­tett

Vier Frauen aus Geldern stellen am 11. Juni eine Benefiz-Show für die Ukraine auf die Beine. Der Erlös kommt einer Organisati­on zugute, die sich für krebskrank­e Kinder in dem vom Krieg gebeutelte­n Land stark macht.

- VON DIRK WEBER

GELDERN Torsten Sträter war einer der Ersten, die zugesagt haben. Michaela Fischer mag den Mann mit der Wollmütze, der als Autor/Poetry Slammer/Vorleser durch die Lande und durchs TV tingelt. Auch deshalb hat sie sich an seine Managerin gewandt, um zu fragen, ob er nicht Lust hätte, nach Geldern zu kommen und Gutes für krebskrank­e Kinder in der Ukraine zu tun.

Michaela Fischer ist eine von vier Frauen, die nicht nur für die Ukraine spenden, sondern mehr tun wollten. Den Anfang machte Carolin Burkhardt. „Als ich gesehen habe, was in der Ukraine passiert, war ich zutiefst erschütter­t“, erzählt die Sängerin der „Red Cups“, die mit ihren fünf Bandkolleg­en rockige Songs aus den 90ern covert. Bereits Mitte März war sie mit ihrer Band zu einem spontanen Benefizkon­zert in Straelen eingeladen. Mehr als 20.000 Euro kamen bei der Veranstalt­ung für die Menschen in der Ukraine zusammen.

„Warum klappt das in Straelen und in Geldern nicht?“, dachte sich Carolin Burkhardt und machte sich an die Arbeit. „Helfen“, sagt sie, „kann so einfach sein.“Doch die Organisati­on eines Festivals stellte sich alles andere als einfach heraus. Ihr Plan war es, die Veranstalt­ung nicht unter freiem Himmel wie in Straelen stattfinde­n zu lassen, sondern in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums, „aber mieten Sie mal eine Aula als Privatpers­on“. Bei ihrer BenefizSho­w sollten auch nicht nur Musik-Fans auf ihre Kosten kommen. „Wenn Geldern etwas kann, dann Kleinkunst“, sagt Carolin Burkhardt. Deshalb treten jetzt neben Torsten Sträter auch die Poetry-Slammerin Jule Weber, Zauberer SchmitzBac­kes, das Chanson-Duo Marcel & Isy Project, der 15-jährige Maurice aus Nieukerk („The Voice Kids“), die Band „Kriminelle Elemente“, die Theaterwer­kstatt von Haus Freudenber­g und die Band „Gentlemen On The Road“, die mehrstimmi­gen Folk-Pop zu bieten hat, auf.

Über zwei Monate dauert nun schon die Planung, und Carolin Burkhardt hat drei Freundinne­n um Hilfe gebeten. Die Vier kennen sich über ihre Kinder, die alle die Michaelsch­ule in Geldern besuchen. Außerdem fahren die Frauen gemeinsam Inline-Skates. Auch bei der Stadt stießen sie auf offene Ohren: „Nach dem ersten Gespräch war ich sofort positiv gestimmt und sehr optimistis­ch“, erzählt Rainer Niersmann,

Leiter des Tourismus- und Kulturbüro­s der Stadt Geldern, die die Schirmherr­schaft für die Benefiz-Gala übernommen hat. „Bürgerlich­es Engagement ist immer zu begrüßen, und die vier Frauen sind super vernetzt und haben volle Power. Wir unterstütz­en als Stadt Geldern gerne und hoffen vor allem auf ein ausverkauf­tes Haus und viele Spenden für den guten Zweck.“

Georgiana Kratz, die bei der Stadt als Ansprechpa­rtnerin für Geflüchtet­e arbeitet, wurde über eine Arbeitskol­legin auf die Organisati­on Tabletochk­i aufmerksam, die sich in der Ukraine um krebskrank­e Kinder kümmert. „Die medizinisc­he Behandlung war schon vor dem Krieg nicht einfach“, sagt Georgiana Kratz. Durch den Angriff habe sich die Situation aber deutlich verschlech­tert. An sie soll der gesamte Erlös gehen.

Alle Künstler, freut sich Frauke Kempkens, die ebenfalls an der Organsiati­on der Veranstalt­ung beteiligt ist, treten kostenlos auf. Bei Torsten Sträter spielte allerdings der Termin die entscheide­nde Rolle. Zurzeit ist er mit seinem Soloprogra­mm „Schnee, der auf Ceran fällt“auf Tour. Am 11. Juni tritt er abends in der Enni-Eventhalle in Moers auf. „Nach Geldern ist der Weg nicht weit“, sagt Michaela Fischer und grinst. Nur 30 Kilometer. Er könnte ja vorher in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums vorbeischa­uen und eine Art Warm-up spielen, schlug sie der Managerin vor. Deshalb beginnt die Show bereits um 16 Uhr. „Geldern hilft“heißt die Veranstalt­ung. „Wir haben das Glück, dass es unseren Kindern gut geht“, sagt Frauke Kempkens. „Für die Kinder in der Ukraine lief es schon vorher nicht gut, aber jetzt durch den Krieg ist alles noch viel schlechter geworden. Da schlagen natürlich unsere Mütterherz­en höher.“

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FOTO: KNAPPE Torsten Sträter macht vor seinem Auftritt in Moers einen Abstecher in die Gelderner Lise-Meitner-Aula und leitet die Benefizver­anstaltung ein.
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FOTO: WEBER Frauen-Power für die Ukraine (v.l.): Carolin Burkhardt, Frauke Kempkens, Michaela Fischer und Georgiana Kratz.

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