Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Viel hängt von Sommers Plänen ab

Wie lief die Saison bei Borussias Torhütern, und was kann sich personell ändern?

- VON THOMAS GRULKE

Die Saisonbila­nz stellt Borussias Defensivle­istung in kein gutes Licht: 64 Gegentore gab es in 37 Pflichtspi­elen, 61 waren es alleine in der Bundesliga. An Gladbachs Torleuten lag die Gegentorfl­ut jedoch ganz sicher nicht.

So lief die Saison Vielmehr ist es Yann Sommer zu verdanken, dass der Ball nicht noch weit häufiger im Gladbacher Netz landete. Der Schweizer Nationalke­eper absolviert­e eine bärenstark­e Spielzeit und war oft genug Borussias Punktegara­nt. Nicht zuletzt Sommer (33) war es zu verdanken, dass Borussia nicht bis zum Schluss in den Abstiegska­mpf verstrickt war. Und auch sein Ersatzmann Tobias Sippel war wie in den Vorjahren als Backup und Trainingsp­artner eine verlässlic­he Größe, am 33. Spieltag beim 1:1 in Frankfurt bekam der Routinier seinen einzigen Saisoneins­atz.

Das muss sich ändern Um in Zukunft weniger Gegentore zu kassieren, muss vor allem die gesamte Mannschaft wieder viel kompakter verteidige­n, die Torhüter werden dagegen mit ihrem Trainer Fabian Otte eher an Details in ihrem Spiel arbeiten. Für sie geht es darum, das hohe Niveau der nun abgelaufen­en Saison auch in der kommenden Spielzeit

zu halten. Ein Trumpf ist die große Erfahrung – sowohl bei Sommer als auch bei Sippel. Erstaunlic­h war, wie konstant Ersterer durch das Jahr ging und sich kaum einen klaren Fehler leistete, obwohl er immer wieder Enttäuschu­ngen und für ihn bittere Spiele wegstecken musste.

So sieht es personell aus Angesichts der starken Leistungen ist es nicht verwunderl­ich, dass die Verantwort­lichen hoffen, dass sich möglichst wenig im Torhüterte­am ändert. Sicher indes ist das nicht – was vor allem an der Vertragssi­tuation Sommers liegt. Der Schweizer hat nur noch ein Jahr Vertrag und könnte Gladbach verlassen, er gehört aber zu den Spielern, mit denen Borussia unbedingt verlängern will. Es ist aber auch möglich, dass er zunächst einmal ohne Vertragsve­rlängerung in die kommende Spielzeit geht. Sollte indes Sommer noch wechseln, könnte Sippel zur Nummer eins aufsteigen – wenngleich der neue Trainer sicherlich in dieser Frage ein Wort mitzureden hätte. Dass Sippel ein verlässlic­her Vertreter Sommers ist, hat der 34-Jährige schon häufig bewiesen, die Stärken des Schweizers im Passspiel sowie die Qualität, auch hochkaräti­ge Chancen des Gegners durch Weltklasse-Paraden zu entschärfe­n, sind indes schwierige­r aufzufange­n – sowohl intern als auch extern.

Doch auch wenn Sommer bleibt, dürfte ein wenig Bewegung durchaus in das Torhüterte­am kommen, schließlic­h enden die Verträge aller Keeper im Jahr 2023. Moritz Nicolas kommt von seiner Leihe von Viktoria Köln zurück, bei ihm steht wohl eine Vertragsve­rlängerung und ein erneutes Leihgeschä­ft an. Das könnte auch bei Jan Olschowsky oder Jonas Kersken der Fall sein. Einer der beiden dürfte die feste Nummer drei und wohl Stammtorwa­rt in Gladbachs U23 werden. Ein externer Zukauf ist nicht nötig, wenn die aktuellen Torhüter der Borussia treu bleiben.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Die Torhüter Sippel (l.), Sommer (v.) und Olschowsky.

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