Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Kalenderblatt
Jefferson Davis war der erste und einzige Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika. Davis hatte 1847 das
Amt des Senators von Mississippi übernommen und in dieser Funktion 1861 die Sezession des Bundesstaats erklärt. Im selben Jahr war er zum Präsidenten der neu gegründeten Konföderierten Staaten von Amerika gewählt worden. Er bezog einen Amtssitz in Richmond, Virginia, der wie das große Vorbild in Washington den Namen Weißes Haus erhielt. Nach der Niederlage der Südstaaten versuchte Davis zunächst, das Land zu verlassen. Sein Plan: Er wollte im Ausland eine Exil-Regierung bilden. Doch dieses Vorhaben wurde vereitelt. Unionstruppen nahmen Davis fest. Am 24. Mai 1865 wurde er offiziell wegen Verrats angeklagt. Davis blieb zwei Jahre lang in Untersuchungshaft. Die Zeit der Reconstruction, der Wiederherstellung der Union, verlief zum Teil chaotisch. In Washington stritten sich die Machthabenden darüber, wie man mit den ehemaligen Gegnern umgehen sollte. Am Ende standen die Zeichen auf Versöhnung: Nach zwei Jahren wurde Davis auf Kaution freigelassen, wenig später wurde das gesamte Verfahren eingestellt. Nur seine US-Staatsbürgerschaft wurde dem Ex-Staatschef der Konföderation aberkannt. 1889 starb Jefferson Davis; er hatte die letzten Jahre seines Lebens zum Teil in Europa, zum Teil in Mississippi verbracht. Vier Jahre nach seinem Tod wurde sein Grab nach Richmond, in die ehemalige Hauptstadt der Konföderation, verlegt. Auch seine Frau und seine politisch sehr aktive Tochter Winnie Davies wurden dort mit militärischen Ehren beigesetzt. 1978 erkannte die US-Regierung Jefferson Davis die Staatsbürgerschaft posthum wieder zu.