Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Abschiedsbesuch beim Papst in Rom
Schon einige Male war Werner Stalder bei Päpsten in Rom. Nun gab es ein letztes Treffen.
Auch ein kräftiger Regen konnte der Begeisterung der Pilger aus der ganzen Welt, die zur Generalaudienz mit Papst Franziskus auf den Petersplatz gekommen waren, keinen Abbruch tun. Unter den zahlreichen Pilgern hatten der langjährige RP-Mitarbeiter Werner Stalder aus Nütterden und Paul Josef Heister aus Donsbrüggen das Glück, in der Nähe von Papst Franziskus in der ersten Reihe, der sogenannten Prima Fila, Plätze zu bekommen. Beide engagieren sich für das arme Bistum Anatuya in Argentinien.
Und sie wurden Zeugen eines vielleicht sogar historischen Ereignisses, denn zwei Päpste, Papst Franziskus als römischer Bischof Nachfolger des heiligen Petrus und Papst Tawadros, Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Christen in Ägypten und Nachfolger des Evangelisten Markus, beteten gemeinsam in Rom und spendeten den Apostolischen Segen.
Werner Stalder hatte eine Dokumentation über die Diözese Anatuya, die an die Anfänge der Gründung des Bistums im Jahre 1961 und an den Gründerbischof Georg Gottau erinnerte, mit nach Rom genommen.
Er schildert unserer Redaktion das Zusammentreffen mit dem Papst. Der Heilige Vater fragte: „Ist das für mich?“und freute sich sichtlich, als er das schlichte Geschenk, das ihm seine argentinische Heimat und den Bischof Gottau vor Augen führte, entgegennehmen konnte. Zu Beginn erwiderte er spontan „Grüß Gott“und erteilte später seinen Segen. Als Stalder anmerkte, dass der Seligsprechungsprozess für Bischof Gottau noch in Argentinien und nicht in Rom sei, fragte der Papst: „Worin liegt das Problem?“Der Grund: Es ist ein Wunder erforderlich „und wir beten dafür“. „Beten Sie bitte auch für mich“, bat Papst Franziskus.
Auch für Paul Josef Heister war die Begegnung mit dem Heiligen Vater ein Erlebnis. Er bat den Papst, in seiner Sorge um die Armen nicht nachzulassen. „Dieses Ereignis werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, sagt er. Für Stalder (84), der seit 1962 regelmäßig nach Rom kam und Begegnungen mit vier Päpsten hatte, war es der Abschiedsbesuch. Er weilte in seiner Eigenschaft als Pressesprecher des Internationalen Karl-Leisner-Kreises und als Beauftragter der „Aktion Anatuya“in der Ewigen Stadt.
So auch 2007. Seinerzeit wurde er vom ehemaligen Apostolischen Nuntius in Deutschland (von 1995 bis 2003) Kardinal Giovanni Lajolo, empfangen. Kardinal Lajolo war von 2006 bis 2011 Präsident des Governatorats der Vatikanstadt, also der Regierungschef. Als der Kardinal vom Engagement der „Aktion
Anatuya“am Niederrhein erfuhr, schenkte er eine Münzenserie (acht Münzen) aus dem Jahr 2006. Die Münzen beziehen sich auf das Pontifikat von Benedikt XVI. Der Herausgeber ist „Stato delle Citta del Vaticano, Governatorato, Ufficio Numismatico“. Diesen Euro-Kursmünzensatz aus dem Jahr 2006 möchte nunmehr nach dem Tod von Papst Benedikt XVI. die „Aktion Anatuya“an einen Münzliebhaber veräußern. Der Erlös geht an das argentinische Bistum.
Wer dafür Interesse hat, kann sich gerne unter E-Mail wernerstalder@gmx.de melden.