Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Wie man mit dem Rauchen aufhört
Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve und die Fachberatungsstelle für Suchtvorbeugung des Kreises Kleve geben am heutigen Weltnichtrauchertag Tipps, wie man von der Zigarette loskommt.
(webe) Laut dem Jahrbuch Sucht 2023 geben Menschen in Deutschland jährlich 27,1 Milliarden Euro für Tabakwaren aus. Neben der eigenen Gesundheit ist der Preis einer der Hauptgründe, warum sie mit dem Rauchen aufhören wollen. „Wir helfen Menschen gerne dabei und geben Tipps, wie Abstinenz auch dauerhaft funktionieren kann“, sagt Yevgeniy Steinhauer, Suchttherapeut der Diakonie im Kirchenkreis Kleve.
Der Internationale Weltnichtrauchertag am 31. Mai sei eine gute Gelegenheit, damit zu beginnen. Bei Lebensmitteln würde peinlich darauf geachtet, dass sie keine Schadstoffe enthalten. „Ein Raucher inhaliert 250 gesundheitsschädigende Inhaltsstoffe in nur einer Zigarette“, gibt Steinhauer zu bedenken. Regelmäßig bietet die Diakonie Rauchfrei-Seminare für Gruppen an. Wie diese ablaufen, darüber informiert Steinhauer am Weltnichtrauchertag von 17 bis 18 Uhr unter der Rufnummer 02831 9130842, auch eine direkte Anmeldung ist möglich.
Das Rauchfrei-Programm ist ein Gruppenseminar für Erwachsene, welches vom Institut für Therapieforschung (IFT) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt wurde. In einer Gruppe von maximal zwölf Personen wird das Rauchverhalten analysiert und die Abstinenzmotivation gestärkt. Das Erlernen von Methoden der Selbstkontrolle und die Unterstützung der Gruppe helfen, rauchfrei zu leben. Nach erfolgreichem Abschluss des Seminars werden die Kosten (175 Euro) von den Krankenkassen zu 50 Prozent bezuschusst.
Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsfürsorge ist „Rauchfrei“(als Inhouse-Veranstaltung) auch für Unternehmen und Einrichtungen interessant: Für die betriebliche Gesundheitsförderung sind bis zu 600 Euro pro Jahr und Mitarbeitender steuerfrei: Somit können fürsorgliche Arbeitgeber die Kosten für das betriebliche Rauchfrei-Programm problemlos in vollem Umfang als Betriebsausgabe steuerlich absetzen.
Während einer Telefonsprechstunde von 11 bis 12 Uhr informiert Präventionsfachkraft Tim Rambach am Weltnichtrauchertag außerdem über die „Schadstoffzigarette“unter Telefon 02823 930234. Ein etwa ein Meter große Modell thematisiert die in Zigaretten enthaltenen Schadstoffe anschaulich und kann in schulischen Kontexten wie in Jugendeinrichtungen eingesetzt werden. Ebenso berichtet Rambach über das Programm und die Teilnahmemöglichkeiten an dem Programm „Rauchfrei Jetzt!“für Jugendliche.
Es umfasst vier bis fünf Gruppensitzungen à 20 Minuten.
Die Fachstelle für Suchtvorbeugung des Kreises Kleve hat zudem für Schulen und Jugendeinrichtungen einen „Fakten-Check“mit Informationen rund um das Thema Einweg-E-Zigarette („Vapes“) zusammengestellt. Dadurch erfährt man zum Beispiel, dass Vapes keinen Tabak, sondern eine nikotinhaltige Flüssigkeit enthalten – auch Liquid genannt. Beim Rauchen wird diese Flüssigkeit über ein batteriebetriebenes Heizelement erwärmt und verdampft. Allein im vergangenen Jahr hat sich der Konsum in Deutschland von 0,5 auf 2,5 Prozent bei den 14- bis 17-Jährigen und von 2,4 auf 4,0 bei den 18- bis 24-Jährigen erhöht.
Viele Schüler wissen gar nicht um die Gefahren, berichten Leonie Lamers und Jennifer Dellnitz von der Fachstelle für Suchtvorbeugung. „Wie auch – Vapes sind oft schön
bunt, in Deutschland frei verkäuflich und schmecken mitunter nach Himbeere, Vanille und Eiscreme.“Leider trügen die bunte Verpackung und der süßliche Geschmack. Harmlos sind Vapes auf keinen Fall. Denn neben den Aromen sei in dem Liquid auch Nikotin enthalten. Und das mache abhängig. Eine E-Zigarette entspricht etwa 16 bis 20 Milligramm Nikotin, das macht etwa zwei Schachteln Zigaretten.
Dazu kommen andere gesundheitsschädliche
Inhaltsstoffe in einem Vape: Acetaldehyd und Formaldehyd zum Beispiel. Diese Substanzen reizen Haut- und Schleimhäute, schädigen Atemwege und gelten als krebserregend. „Es gibt auch nikotinfreie Variante, bei denen die Hersteller noch nicht einmal angeben müssen, was drinsteckt.“
Der Fakten-Check wird zum Weltnichtrauchertag als Plakat in den Einrichtungen zu sehen sein.