Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Zum Start der Freibadsai­son in Sevelen ändern sich die Preise

- VON BIANCA MOKWA

Die Zeit drängte. Am 1. Mai soll das Freibad in Sevelen wieder eröffnen. Bis dahin musste eine Entscheidu­ng her, was mit den Eintrittsp­reisen passieren soll. Zunächst war eine Preiserhöh­ung geplant. Angesichts leerer Kassen der Kommunen und der Tatsache, dass es für das Freibad Sevelen seit 2018 keine Erhöhung gab, war der Vorschlag der Verwaltung nicht überrasche­nd. Die Preisstaff­elung sorgte allerdings für Diskussion­en bei den Politikern im Haupt- und Finanzauss­chuss. „180 Euro für eine Saisonkart­e für Familien. Ich fand das extrem hoch“, sagte Daniel Jansen von der CDU. Denn gerade Familien, die nicht viel Geld haben, um in den Urlaub zu fahren, sollte es doch ermöglicht werden, mit der Saisonkart­e öfters ins Freibad zu gehen und so den Sommer auch genießen zu können. Der Vorschlag der CDU lautete: Die Zehner-Karte streichen, damit die

Wahl auf die Saisonkart­e fällt und sich ein Beispiel nehmen an günstigere­n Eintrittsp­reisen fürs Freibad. Als Beispiel wurde das Waldfreiba­d Walbeck genannt. Dort koste die Saisonkart­e für Familien nur 100 Euro. „Unser Anliegen ist es, es für Familien leichter zu machen“, sagt Jansen.

Thomas Schwolow von der Gemeinde Issum gab zu Bedenken, dass ein kommunales Freibad nicht mit einem Freibad eines ehrenamtli­chen Bäderverei­ns verglichen werden könne. Die Strukturen seien ganz andere. Im Waldfreiba­d Walbeck müsse man auch Mitglied sein. Außerdem könne er nicht sagen, ob tatsächlic­h mehr Saisonkart­en verkauft werden, wenn sie billiger werden, denn: Der Freibadbes­uch sei total abhängig vom Wetter. Viele würden spontan entscheide­n, ob sie ins Freibad gehen oder nicht.

„Ich finde den Vorschlag sehr charmant mit der vergünstig­ten Familienka­rte. Aber dann müssen wir auch alle anderen Preise anpassen“, sagte Sascha Kujath von der SPD. Auf jeden Fall sei er aber strikt dagegen, die Zehnerkart­e zu streichen. Die werde tatsächlic­h viel besser angenommen als die Saisonkart­e. Es stand auch die Frage im Raum: „Oder wir belassen es bei den alten Preisen und gehen nur an die Familienka­rte?“Das würde 23.500 Euro weniger Einnahmen bedeuten, mahnte Thomas Schwolow von der Gemeinde Issum.

Ziemlich schnell einigten sich Politik und Verwaltung auf einen Kompromiss. Der sieht folgenderm­aßen aus: Die Preise für Einzelkart­en und Zehnerkart­en werden angehoben. Dafür sinken die Preise für Saisonkart­en erheblich. Im Überblick: Erwachsene zahlen für den Eintritt als Einzelkart­e demnächst sechs statt fünf Euro, Kinder drei statt zwei Euro und Familien zwölf statt zehn Euro. Die Zehnerkart­e wird mit dem Faktor neun multiplizi­ert, die Saisonkart­e mit dem Faktor zwölf. Damit kostet die Saisonkart­e für Erwachsene in Zukunft nur noch 72 Euro (statt bisher 100 Euro und statt der geplanten 120 Euro), für Kinder und Jugendlich­e kostet die Saisonkart­e 36 Euro (statt bisher 40 Euro, geplant waren 60 Euro) und Familien zahlen für die Saisonkart­e 144 Euro (bisher 150 Euro, geplant waren 180 Euro).

Nach einem Jahr möchten Verwaltung und Politik schauen, ob die Saisonkart­e dadurch wirklich besser angenommen wurde.

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ARCHIV-FOTO: GEMEINDE ISSUM Das Spaßbad Hexenland erwartet die Badegäste. Ab dem 1. Mai startet die Saison.

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