Rheinische Post - Geldern an Kevelaer
Zwei Großeinsätze für die Feuerwehren
Den Dienstag dieser Woche werden viele so schnell nicht vergessen. Denn innerhalb von nicht einmal acht Stunden mussten die Feuerwehren in Geldern und Issum zu zwei Großeinsätzen ausrücken.
Zunächst wurde in Geldern gegen 15 Uhr ein Wohnungsbrand gemeldet. Doch als die ersten Feuerwehrleute am Hochhaus an der Straße „Am Bollwerk“eintrafen, wurde schnell klar, dass Gefahr für Leib und Leben bestand. Denn ein brennender Kinderwagen im Flur des zweiten Obergeschosses versperrte allen darüber wohnenden Menschen den Fluchtweg. Das Treppenhaus konnte wegen des dichten Rauches, der von weitem sichtbar aus den auf Kipp stehenden Fenstern quoll, schlichtweg nicht mehr betreten werden.
Die Feuerwehrleute taten das einzig Richtige und forderten umgehend Verstärkung an. 100 Einsatzkräfte der Löschzüge Geldern, Veert, Baersdonk und Pont waren kurze Zeit später vor Ort. Sie holten zwei Menschen über die Drehleiter sowie 19 weitere mithilfe von Fluchthauben aus dem Gebäude, vier davon verletzt.
In Issum wurden am späten Abend gegen 22.30 Uhr rund 50
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Issum und Sevelen alarmiert, die sich teils schon schlafen gelegt hatten. In dem zu einem Wohnhaus umgebauten Alten Wasserwerk hatte es offenbar eine Explosion gegeben. Der Hausbesitzer, der sich in einem Nachbarhaus aufgehalten hatte, rief die Feuerwehr und informierte die Retter, dass sich seine Frau in dem brennenden Gebäude befindet. Feuerwehrleute holten sie schließlich mit schwersten Verletzungen aus dem Keller des Hauses. Allein wäre sie wohl nicht mehr herausgekommen.
Bei beiden Großeinsätzen haben insgesamt rund 150 ehrenamtliche Feuerwehrleute dafür gesorgt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist. Dass so viele Menschen in so kurzer Zeit im Notfall für andere da sind, ist beeindruckend und verdient den größten Respekt.