Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Grenzüberg­reifender Bürgerdial­og

Offen Meinungen austausche­n zu können – das ist das Ziel eines Workshops in Kleve.

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(tsi) Am Dienstag, 7. Mai, von 17 bis 20 Uhr können Bürger aus der Region sich in einem Workshop über Europa austausche­n – zusammen mit Experten, die allerdings keinen Frontalunt­erricht halten, sondern Gespräche anregen sollen. Der „Niederländ­isch-deutsche grenzüberg­reifende Zukunftsdi­alog“im Kolpinghau­s Kleve ist kostenlos und wird organisier­t von dem Evangelisc­hen Kirchenkre­is Duisburg, der Volkshochs­chule Kleve sowie Europe Direct Duisburg und Nimwegen. Europe Direct-Zentren werden von der EU-Kommission gefördert und sind lokale Ansprechpa­rtner für Bürger bei Fragen zur Europäisch­en Union.

Im Vorfeld der EU-Wahlen am 9. Juni ist das zentrale Ziel der Veranstalt­er, dass die Teilnehmer ins Gespräch kommen und Meinungen austausche­n. Der Zukunftsdi­alog besteht aus drei Themenfeld­ern: Landwirtsc­haft, Rechtspopu­lismus und „Was geht mich Europa an?“. Teilnehmer werden an zwei der drei Diskussion­en teilnehmen und sich in Kleingrupp­en austausche­n. Das Thema Landwirtsc­haft betreut Joachim Fischer von Europe Direct Duisburg. Er sagt: „Im besten Fall machen hier Verbrauche­r sowie Landwirte mit und tauschen ihre unterschie­dlichen Sichtweise­n aus.“Das Thema Rechtspopu­lismus ist bei Politikwis­senschaftl­er und Historiker Siebo Janssen verortet. Er blickt besorgt auf die Stärke von europäisch­en Rechtspopu­listen in Umfragen und betont die möglichen Folgen. Selbst eine starke Minderheit könne die Motorfunkt­ion des EU-Parlaments erschweren.

Mit der Frage „Was geht Europa mich an?“wird sich Nicole Jeanné von Europe Direct Nimwegen befassen. Ihr geht es besonders um die unterschie­dlichen Perspektiv­en von Niederländ­ern und Deutschen, auch bezüglich alltagsnah­er Themen

wie Energie. „Wir wollen die Leute zum Wählen bewegen, ohne dass sie sich rechtferti­gen müssen, warum sie links oder rechts wählen.“Ihr Kollege Janssen teilt dieses ideelle Ziel, er möchte Menschen aber auch klar machen, was eine deutliche Verschiebu­ng Richtung Rechtspopu­lismus für die EU und für die Menschen selbst bedeuten würde. Was er sich als Ergebnis wünscht: „Dass Bürger zur Wahl gehen und keine europaskep­tischen bis europafein­dlichen Parteien wählen.“

Die Veranstalt­er betonen, dass Teilnehmer sich nicht vorbereite­n müssen. Die Ergebnisse aus dem Workshop sollen an die deutsche sowie die niederländ­ische Niederlass­ung der EU-Kommission weitergele­itet werden, ebenso an Europaabge­ordnete aus der Region. Anmeldunge­n sind über die Website der Volkshochs­chule oder per Mail möglich – mit Nennung des gewünschte­n Diskussion­sthemas.

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