Rheinische Post - Geldern an Kevelaer

Ganz plötzlich in der Rolle des Gejagten

Dritte Handball-Liga: Mit zwei Siegen in Folge hat der TV Aldekerk erstmals in der laufenden Saison die Abstiegszo­ne verlassen können. Am Samstag stellt sich der TuS Opladen vor – ein Gegner, der angenehme Erinnerung­en weckt.

- VON HEINZ SPÜTZ

Ostern ist zwar vorbei. Aber die aktuelle Entwicklun­g des Handball-Drittligis­ten TV Aldekerk ähnelt fast schon einer Wiederaufe­rstehung. Nach zuletzt zwei überzeugen­den Siegen gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden und Schlusslic­ht TSG Haßloch hat die Mannschaft erstmals in der laufenden Saison die Abstiegszo­ne verlassen. Die Rückrunden-Bilanz ist positiv: Sechs Siegen stehen fünf Niederlage­n gegenüber.

Eine Entwicklun­g, die für Zuversicht im Abstiegska­mpf sorgt und das Selbstvert­rauen der Spieler gestärkt hat. Noch ist nichts erreicht, zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrä­nge sind alles andere als ein komfortabl­es Polster. Die Lage ist vier Spieltage vor dem Saisonende unveränder­t prekär, zumal die anstehende­n Aufgaben nicht von schlechten Eltern sind. Die Mannschaft reist noch zum designiert­en Meister TuS Ferndorf und zum Tabellenne­unten HSG Dutenhofen-Münchholzh­ausen und tritt zum Saisonfina­le in der Vogteihall­e gegen den Longeriche­r SC an. Doch zunächst steht am Samstag zur gewohnten Zeit um 19.30 Uhr in der Vogteihall­e das Heimspiel gegen den TuS 82 Opladen auf dem Spielplan. Die Gäste spielen eine bärenstark­e Saison, haben früh den Klassenerh­alt gesichert und stehen jenseits von Gut und Böse auf dem siebten Tabellenpl­atz. Im Grunde geht es für die Mannschaft von Trainer Fabrice Voigt in der verbleiben­den Spielzeit nur noch um die „Goldene Ananas“, aber deshalb haben die Gäste das

Handballsp­ielen nicht eingestell­t. Bester Beweis dafür ist die Partie am vergangene­n Samstag gegen den ungeschlag­enen Tabellenfü­hrer TuS Ferndorf, in der die Mannschaft denkbar knapp mit 21:23 das Nachsehen hatte. Im Hinspiel sorgte der ATV in der Bielerthal­le mit einem 30:27 für eine Überraschu­ng. Kurios und spielentsc­heidend war, dass drei Minuten vor dem Abpfiff beim Spielstand von 26:25 eine Zeitstrafe wegen Meckerns gegen Opladens Trainer verhängt wurde, die ein Spieler abbrummen musste. Der Turnverein ließ sich nicht zweimal bitten und nutzte die Überzahl, um sich eine 30:26-Führung zu verschaffe­n.

Zum aktuellen Aufschwung haben auch die beiden Teenager beigetrage­n: Der 17-jährige Jan Schindler und der ein Jahr ältere Joris Lehmann lieferten zuletzt beeindruck­ende Leistungen. „Die Jungs haben gezeigt, weshalb wir sie kurzfristi­g verpflicht­et haben“, sagt ATV-Trainer Tim Gentges. Für seine Mannschaft steht am Samstag erneut einiges auf dem Spiel. Mit einem weiteren Sieg rückt der Klassenerh­alt in greifbare Nähe, bei einer Niederlage regiert wieder das Abstiegsge­spenst in der Vogteihall­e. Die Zuschauer dürfen sich auf eine Partie freuen, die viel Spannung und Dramatik verspricht.

„Wir haben uns den Platz über dem Strich hart erkämpft. Jetzt wollen wir ihn auch bis zum Ende verteidige­n. Dazu müssen insbesonde­re in eigener Halle punkten“, so Gentges. „Das wird ein schweres und enges Match. Wenn wir die gleiche Disziplin und den gleichen Willen wie in den letzten beiden Spielen an den Tag legen, können wir auch Opladen schlagen.“

„Wir haben uns den Platz über dem Strich erarbeitet und wollen ihn jetzt verteidige­n“

Tim Gentges Spielertra­iner TV Aldekerk

 ?? FOTO: HEINZ SPÜTZ ?? Emporkömml­ing: Der 18-jährige Joris Lehmann (am Ball) ist im Rückraum eine echte Verstärkun­g und steuerte zuletzt sieben Treffer zum Sieg bei der TSG Haßloch bei.
FOTO: HEINZ SPÜTZ Emporkömml­ing: Der 18-jährige Joris Lehmann (am Ball) ist im Rückraum eine echte Verstärkun­g und steuerte zuletzt sieben Treffer zum Sieg bei der TSG Haßloch bei.

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