Rheinische Post Hilden

MACHER VOM RHEIN Der Mann gegen den Dachschade­n

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die Produkte des Enke-Werks helfen bei der Sanierung von Dächern und Böden. Inhaber Hans-Ulrich Kainzinger führt die Familienfi­rma auf ganz eigene Art. Das Düsseldorf­er Unternehme­n ist in der Branche ein Hidden Champion.

Wer an der Hamburger Straße die Firmenschi­lder „Enke-Werk“passiert, ahnt nicht, was hinter den hohen Toren des Unternehme­ns im Hafen wirklich steckt. Enke, das ist keine Marke, die jedem Düsseldorf­er gleich als Traditions­firma vom Rhein in den Kopf schießt. Doch das ist ein Fehler. Denn die Männer und Frauen bei Enke sind eng verbunden mit ihrer Firma, weil sie in ihrer Branche zu den drei unbestritt­enen deutschen Marktführe­rn zählt.

Enke macht alles, womit Dächer oder Fußböden saniert oder abgedichte­t werden können. „Das Unternehme­n wurde als ganz kleine Klitsche von meinem Großonkel Johannes Enke an der Straße Am Fallhammer im Hafen gegründet“, sagt der heutige Firmenchef Hans-Ulrich Kainzinger (51). „Seine Idee: aus schwer verarbeitb­arem Bitumen aus Rohöl eine brauchbare Dachabdich­tung zu machen.“Bald schon hat der Gründer fünf Mitarbeite­r, das Unternehme­n etabliert sich. Schon 1928 zieht die Firma ein paar Straßen weiter an den heutigen Firmensitz an der Hamburger Straße, die Reichsbahn wird Großkunde, doch in den Wirren des Krieges kommt die Produktion im Jahr 1944 zum Erliegen.

Den Zweiten Weltkrieg übersteht das Werk mit viel Glück. Die Bomben treffen die nahe gelegenen Bahngleise, nicht aber das EnkeWerk. Und so wird in den Wirt- schaftswun­derjahren aus dem kleinen Handwerksb­etrieb ein wachsender Mittelstän­dler. „Die Wirtschaft wächst und der Bedarf an Enke-Produkten wird immer größer, speziell die Glasverleg­emasse Enke Plastikum ist der Renner“, sagt Kainzinger. 1964 beginnt mit Gründung der Enke-France der Export. Als 1975 der Firmengrün­der Johannes Enke stirbt, führt sein Neffe Hans-Helmut Kainzinger das Unternehme­n weiter, bis sein Sohn Hans-Ulrich 2001 die Geschäfte übernimmt. Enke ist seit seiner Gründung fest in Familienha­nd. Kainzinger­s Tochter Mara (20) ist bereits im Unternehme­n, Sohn Max (17) soll noch sein Abi machen.

Dass die Marke Enke dem breiten Publikum kein Begriff ist, stört Chef Kainzinger reichlich wenig. „Immer bescheiden wirken“, lautet sein Erfolgsrez­ept. Enke versteht sich als Premiumpro­dukt. Damit umschiffte Enke mit seinen 60 Mitarbeite­rn bislang jede Krise. Bei Enke ist man stolz darauf, keine zweitklass­igen Produkte für Baumarkt und Heimwerker zu produziere­n. „Wir sind die Marke der Profis“, sagt Kainzinger. Marketing mache man bei Enke nicht über den Preis, sondern die Qualität. Und Kundenbind­ung entsteht bei Enke durch einen Raum, der „Die rote Hölle“heißt. In diesem großen Zimmer unterm Dach sind jede Menge Utensilien aus dem Rennsport zu sehen. Tagsüber werden dort Dachdecker und Handwerker geschult – praktisch und

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Firmeninha­ber Hans-Ulrich Kainzinger vor einer Reklame-Tafel mit der „EnkeElse“. Vor sich das Düsseldorf­er Produkt Enkopur.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Firmeninha­ber Hans-Ulrich Kainzinger vor einer Reklame-Tafel mit der „EnkeElse“. Vor sich das Düsseldorf­er Produkt Enkopur.

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