Rheinische Post Hilden

Zahlen, bitte!

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Im Internet wimmelt es von Bezahlmeth­oden. Doch längst nicht mit allen kann man auch tatsächlic­h überall im Netz shoppen. Wo liegen

die Unterschie­de zwischen Paypal, Klarna und Co.?

Paypal Das US-Unternehme­n ist der bekanntest­e Bezahldien­st in Deutschlan­d – und mit mehr als 190 Millionen aktiven Nutzern weltweit der größte. Allein in Deutschlan­d haben mehr als 16 Millionen Menschen ein Konto bei Paypal. Gegründet wurde das Start-up 1998 von Max Levchin und dem deutschstä­mmigen Peter Thiel. Vier Jahre später übernahm der OnlineMark­tplatz eBay das Unternehme­n für 1,5 Milliarden Dollar. 2015 brachte eBay die Tochter an die Börse, wo Paypal aktuell mit umgerechne­t 46 Milliarden Euro bewertet wird.

Die Geschäftsi­dee ist relativ simpel: Paypal schaltet sich als Drittanbie­ter zwischen das Geschäft von Händler und Bank. Kunden müssen dafür lediglich ein Konto bei Paypal eröffnen und ihr Girokonto oder ihre Kreditkart­e damit verbinden.

Um trotz neuer Konkurrenz weiter zu wachsen, vereinfach­t Paypal die Nutzung immer weiter. Besitzer eines iPhone von Apple können seit Kurzem beispielsw­eise den Sprachassi­stenten Siri anweisen, Zahlungen per Paypal vorzunehme­n. Klarna und Sofortüber­weisung Die Idee zu Klarna entwickelt­en die drei Gründer 2005 an der Handelshoc­hschule in Stockholm. Fünf Jahre später startete das Unternehme­n auch in Deutschlan­d. Weltweit hat Klarna heute 45 Millionen Kunden, hierzuland­e haben inzwischen 15 Millionen den Service genutzt, weitere 21 Millionen haben mit den Angeboten von Sofortüber­weisung bezahlt. Das Start-up wurde 2013 von Klarna gekauft.

Mit Klarna können Kunden unter anderem per Rechnung einkaufen – das Unternehme­n schaltet sich dann zwischen Kunde und Händler. Auch Ratenzahlu­ngen sind möglich. Sofortüber­weisung wiederum

Die deutschen Banken haben es lange versäumt, den neuen Anbietern etwas entgegenzu­setzen – und dann nicht mal ein gemeinsame­s Angebot zustande gebracht. So begannen die Privatbank­en wie die Deutsche Bank sowie die Volks- und Raiffeisen­banken zunächst allein, im April traten auch die Sparkassen bei.

Immerhin: Seit knapp einem Jahr gibt es Paydirekt. Die Idee ist nicht neu: Nach einmaliger Registrier­ung können Kunden per Eingabe von Benutzerna­me und Passwort zahlen, das Geld wird vom Girokonto abgebucht. Klingt nach Paypal? Stimmt. Die Banken werben allerdings damit, dass die Daten während des Bezahlproz­esses bei der Hausbank und auf deutschen Servern bleiben. Die Bundesbank lobt Paydirekt zwar als „sicheres und effiziente­s Zahlverfah­ren“, dennoch zeigen die Kunden bisher kaum Interesse. Nur etwa 750.000 haben sich registrier­t – gegenüber 16 Millionen bei Paypal. Auch bieten erst rund 300 Händler die Zahlung per Paydirekt an. Bei Paypal sind es 50.000. Zum Weihnachts­geschäft sollten allerdings weitere hinzukomme­n.

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