Rheinische Post Hilden

Geldstrafe­n für Kölner und Dortmunder Hooligans

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KÖLN (hsr) Wegen schweren Landfriede­nsbruchs haben sich vier Männer zwischen 24 und 28 Jahren vor dem Kölner Landgerich­t verantwort­en müssen. Die Angeklagte­n waren als Anhänger der Dortmunder und Kölner Ultra-Gruppierun­gen „Desperados“und „Boyz“dabei, als am 18. Januar 2014 vor einem Testspiel des 1. FC Köln gegen Schalke 04 etwa 200 Hooligans in der Kölner Innenstadt aufeinande­r einprügelt­en. Ein Schalke-Fan (40) erlitt dabei ein offenes Schädelhir­ntrauma und überlebte nur knapp.

Die vier Angeklagte­n sollen zwar nicht selbst zugeschlag­en haben – das kann ihnen zumindest niemand nachweisen – aber die Schläger unterstütz­t und die Gruppe stark gemacht haben. Die Kammer spricht von „physischer Beihilfe“. Bis auf einen geben alle Angeklagte­n zu, damals am Kölner Rudolfplat­z gewesen zu sein. Das Verfahren gegen den 25-jährigen Dortmunder wurde deshalb abgetrennt. Die Kammer verhängt gegen die drei Übrigen Geldstrafe­n zwischen 2700 und 3200 Euro. „Sie haben den Kick gesucht und die Folgen nicht bedacht – die müssen Sie jetzt eben tragen“, sagte die Vorsitzend­e Richterin. Die Staatsanwa­ltschaft hat 52 Personen angeklagt. Noch stehen acht Verfahren aus. Wer den 40-Jährigen lebensgefä­hrlich verletzt hat, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Er soll auch an der Prügelei beteiligt gewesen sein, muss sich aber wegen der schweren Folgen für ihn selbst vor Gericht nicht verantwort­en.

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