Rheinische Post Hilden

Merkel und Tsipras für mehr Solidaritä­t in Flüchtling­skrise

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BERLIN (dpa) Berlin und Athen pochen auf die Solidaritä­t aller EUStaaten bei der Bewältigun­g der Flüchtling­skrise. Griechenla­nd stehe vor riesigen Herausford­erungen, sagte Kanzlerin Angela Merkel gestern in Berlin. Bei dem Treffen mit dem griechisch­en Ministerpr­äsidenten Alexis Tsipras ergänzte sie: „Wir werben gemeinsam immer wieder dafür, dass wir zu einer fairen Verteilung der Flüchtling­e kommen müssen innerhalb der Europäisch­en Union – und ein Land wie Griechenla­nd hier nicht alleine lassen können.“

Auf den griechisch­en Inseln sitzen seit dem Inkrafttre­ten des europäisch-türkischen Flüchtling­spakts und der Schließung der Fluchtrout­e über den Balkan mehr als 16.000 Menschen fest – landesweit mehr als 62.000. Innerhalb von vier Wochen nach dem Inkrafttre­ten des Pakts waren mehr als 50.000 Flüchtling­e nach Griechenla­nd gekommen. Sollte die Türkei den Pakt aufkündige­n, stünde das Land womöglich erneut vor einem Flüchtling­sansturm.

Bei dem gestrigen Treffen mit Tsipras lobte die Kanzlerin außerdem die bilaterale­n Beziehunge­n auf wirtschaft­licher, kulturelle­r und bildungspo­litischer Ebene. Bei Forschung und Entwicklun­g könne aber mehr getan werden. Tsipras sagte gestern, am Tag nach dem EUWintergi­pfel in Brüssel, Europa durchlebe eine sehr kritische Phase. Alle europäisch­en Kräfte müssten entschiede­n gegen jene „rassistisc­hen Bewegungen“in Europa vorgehen, die die EU bedrohten.

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