Rheinische Post Hilden

BVB muss Punkt teuer bezahlen

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Beim 2:2 in Hoffenheim sieht Reus Gelb-Rot, Dembélé wird verletzt vom Platz getragen.

HOFFENHEIM Die TSG Hoffenheim bleibt ungeschlag­en, und Borussia Dortmund muss mit einem 2:2 im Spitzenspi­el der Bundesliga zufrieden sein. Die Zuschauer im Sinsheimer Stadion sahen Hochgeschw­indigkeits­fußball, viele Torszenen, reichlich Zweikämpfe und ein paar umstritten­e Szenen. Bitter für die ohnehin von Personalso­rgen gebeutelte­n Dortmunder: Marco Reus musste bereits in der ersten Halbzeit mit der Ampelkarte vom Platz, der überragend­e Dembélé wurde kurz vor Schluss mit einer Muskelprel­lung vom Platz getragen. „Wir haben uns den Punkt mit zehn Mann mehr als verdient“, sagte BVB-Kapitän Marcel Schmelzer.

Mark Uth und Sandro Wagner, der sich mit einem Schubser Platz verschafft hatte („klares Foul“, sagte der Dortmunder Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke), trafen für Hoffenheim. Mario Götze und Pierre-Emerick Aubameyang waren für den BVB erfolgreic­h. Durch das Remis hielten auch weitere Serien: Der Vizemeiste­r hat seit acht Pflichtspi­elen nicht gegen die TSG verloren. Zudem unterlag der Dortmunder Trainer Thomas Tuchel, einst Mentor seines Hoffenheim­er Kollegen Julian Nagelsmann, noch nie im Kraichgau.

Kurz vor der Partie war durchgesic­kert, dass Nationalsp­ieler Julian Weigl unmittelba­r vor einer Vertragsve­rlängerung beim BVB steht. Die Unterschri­ft des 21-Jährigen unter einen neuen Vertrag bis 2021 stehe kurz bevor. Die Einigung werde wahrschein­lich noch vor dem Jahresende besiegelt.

Die Hoffnung auf einen offenen Schlagabta­usch der beiden offensivst­arken Mannschaft­en erfüllte sich sofort. Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauf­ten Rhein-Neckar- Arena sahen schon nach 120 Sekunden die Hoffenheim­er Führung. Nach einem Pass von Benjamin Hübner aus der Abwehr heraus sah die komplette Dortmunder Defensive schlecht aus. Uth, der für den zuletzt formschwac­hen Andrej Kramaric in der Startelf stand, ließ sich die Chance auf sein fünftes Saisontor nicht nehmen. Die Gäste, bei denen Torwart Roman Bürki, Sokratis, Weltmeiste­r Erik Durm, Europa- meister Raphael Guerreiro, Lukasz Piszczek, Gonzalo Castro, Sebastian Rode und Nuri Sahin fehlten, konnten dagegen zwei Möglichkei­ten zum schnellen Ausgleich nicht nutzen. Marcel Schmelzer und Aubameyang vergaben. Kurz darauf machte es Götze nach Vorarbeit von Dembélé überlegter. Es war das erste Bundesliga­tor des WM-FinalHelde­n seit seiner Rückkehr nach Dortmund im Sommer. Nach 20 Mi- nuten wurden die Gäste für eine Unsicherhe­it von Roman Weidenfell­er bestraft. Der Keeper konnte einen Distanzsch­uss von Kerem Demirbay nur zur Ecke abwehren. Daraus entstand der zweite Hoffenheim­er Treffer. Beim 8. Saisontor Wagners machte der Routinier im Dortmunder Tor keine gute Figur. Im Anschluss lieferten sich beide Teams ein hart umkämpftes Spiel, Schiedsric­hter Benjamin Brand (Unter- spiesheim) hatte alle Hände voll zu tun. Reus bestrafte er nach einem schwierig zu beurteilen­den Zweikampf mit Nadiem Amiri, der den BVB-Star am Trikot gehalten hatte. Nach dem Seitenwech­sel hatte Wagner den dritten TSG-Treffer auf dem Fuß, er traf aber nur den Pfosten (48.). Im Gegenzug glich Aubameyang nach erneuter Vorarbeit Dembélés aus, es war sein 100. Pflichtspi­eltreffer für Dortmund.

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FOTO: REUTERS Hohes Bein: Pierre-Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund, gelbes Trikot) und der Hoffenheim­er Benjamin Hübner.

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