Rheinische Post Hilden

„Im Moment ist das ja nur ein Verwalten“

- DAS GESPRÄCH FÜHRTE BIRGIT SICKER.

Das große Verletzung­spech macht Aufsteiger Mettmann-Sport das Leben in der Handball-Oberliga sehr schwer.

METTMANN In der Verbandsli­ga reihten die Handballer von ME-Sport einen Sieg an den anderen, schafften damit den Sprung in die Oberliga. Doch in der höheren Klasse verläuft die Saison bislang eher durchwachs­en. Trainer Jürgen Tiedermann spricht über die Gründe für das Auf und Ab sowie die neuen Ziele seiner Mannschaft. Hat der Aufstieg in die Oberliga der Mannschaft wirklich Flügel verliehen? TIEDERMANN Im Endeffekt nicht. Durch die ganzen Ausfälle hatten wir keine vernünftig­e Vorbereitu­ng – wir sind ja auch nicht mehr geworden. Seit Juni haben wir nur Probleme im Trainingsb­etrieb bekommen, deshalb fehlen uns jetzt in den entscheide­nden Phasen der Partien die Körner und damit automatisc­h die Konzentrat­ion. Mit nur zwei Auswechsel­spielern hat man nicht viel entgegenzu­setzen. Wären wir komplett, würden wir sicher besser dastehen. Das würde die Arbeit erleichter­n, und auch die Stimmung wäre besser. Manchmal ist der Frust doch sehr groß, deshalb sind wir auch froh, wenn jetzt die Weihnachts­pause kommt. Danach geht es hoffentlic­h besser. Wie ist aktuell der Stand im Lazarett? TIEDERMANN Tim Wittenberg hat einen Mittelhand­bruch. Das ist eine langwierig­e Sache – normalerwe­ise fällt man damit einen Monat aus. Aber er sagt, er will trotz der massiven Schmerzen spielen – und dann ist das jetzt so. Jan Schierweit fehlt noch wegen eines Muskelfase­rrisses. Diese Woche wird er auch noch nicht eingesetzt, sonst wird daraus schnell ein Muskelbünd­elriss. Er ist ein sehr ungeduldig­er Spieler, aber da muss man ihn auch mal stoppen. Christian Kruse ist nach seiner Rückenoper­ation auf einem guten Weg. Vielleicht reicht es am Samstag schon zu einem Kurzeinsat­z, ab Januar ist er aber auf jeden Fall wieder fit. Andre Loschinski ist seit vier bis fünf Wochen dauerkrank. Er hat ir- gendetwas im Körper, bekommt es nicht aus den Knochen – das versuchen wir jetzt mit einem Heilprakti­ker zu klären. Jens Widera hat eine Schleimbeu­telentzünd­ung in der Schulter und noch gar kein Spiel gemacht. Das ist ebenfalls eine langwierig­e Geschichte, aber ich hoffe, dass er ab Januar wieder mitmachen kann. Marc Hellbeck fällt wegen seiner Schulter dagegen schon seit einem Jahr aus – da habe ich keine große Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr. Das Lazarett ist wirklich groß, aber da müssen wir jetzt durch. Wie viele einsatzfäh­ige Akteure umfasst der Kader im Moment? TIEDERMANN Wir haben neun Feldspiele­r. Und die zwei Torhüter – die sind fit. Das Ziel vor der Saison war, möglichst viele Punkte zu holen. Ist die Vorgabe erfüllt? TIEDERMANN Wir hätten auch mit diesem Kader vier Punkte mehr ho- len können, sogar müssen. Wir haben manchmal auch keine gute Leistung geliefert. Am Wochenende gegen den TSV Aufderhöhe hätten wir zum Beispiel den Sack zumachen können, dann haben wir aber in fünf Minuten fünf Tore hintereina­nder kassiert – den Rückstand holt man dann nicht mehr auf. Aufderhöhe hat danach seine ganze Erfahrung ausgespiel­t. Welches Ziel setzen Sie für das neue Jahr? TIEDERMANN Wir wollen ein paar Punkte mehr holen, die Rückrunde vernünftig überstehen. Mein Wunsch ist, mit der kompletten Truppe trainieren zu können – das fordert mich als Coach und die Mannschaft. Nur so können wir uns verbessern. Im Moment ist das ja nur ein Verwalten, aber wir wollen sportlich wieder einen Schritt nach vorne kommen. Zuletzt haben wir zweimal in eigener Halle verloren – zu Hause wollen wir wieder eine Macht werden und den Zuschauern, Am Samstag hat Ihre Mannschaft das letzte Heimspiel in diesem Jahr – die HSG Wesel kommt. Wie lautet das Ziel? TIEDERMANN Das wollen wir gewinnen, logisch. Das ist wirklich das wichtigste Spiel – es ist wichtig für die Moral. Mit einem Sieg gehen wir positiv gestimmt und gestärkt in die Pause. Die Weseler haben aber eine kompakte Mannschaft – die sind sehr gut.

 ?? RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI ?? Trainer Jürgen Tiedermann versucht, die Mettmanner Rumpftrupp­e noch einmal für die letzte Oberliga-Partie vor Weihnachte­n aufzubauen.
RP-FOTO: ARCHIV/JANICKI Trainer Jürgen Tiedermann versucht, die Mettmanner Rumpftrupp­e noch einmal für die letzte Oberliga-Partie vor Weihnachte­n aufzubauen.

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