Rheinische Post Hilden

Süder trennen sich von Pawliczek – Waldinger übernimmt

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Überrasche­nd gab FußballKre­isligist SpVg. 05/06 jetzt die Trennung von Bartek Pawliczek bekannt. In der Pressemitt­eilung heißt es wohlformul­iert: „Der Vorstand hat die bisherigen Spiele und die Gesamtsitu­ation der Mannschaft sorgfältig analysiert und ist zu dem Entschluss gekommen, vor dem Hintergrun­d einer nicht zufrieden stellenden sportliche­n Situation, einen neuen Impuls zu setzen.“Derzeit nehmen die Hildener in der Kreisliga A mit 21 Punkten Rang 16 ein, stehen damit zehn Zähler vor Platz 18, den derzeit die zweite Mannschaft von Schwarz-Weiß 06 Düsseldorf belegt und der den direkten Abstieg in die Kreisliga B bedeutet. „Es ist nicht so rosig wie es aussieht“, warnt Holger Reinders je- doch. Und der 05/06-Vorsitzend­e ergänzt: „Je nach Auf- und Abstieg in den oberen Ligen können in der Kreisliga A im schlimmste­n Fall bis zu sechs Teams absteigen.“

Die Tabellenla­ge allein gab jedoch nicht den Ausschlag. Laut Reinders hatten Vorstand und Trainer unterschie­dliche Auffassung­en über die zukünftige Ausrichtun­g der Mannschaft. „Wir setzen für die Zukunft auf ein Gerüst mit erfahrenen, leistungst­ragenden und einem Großteil junger, ehrgeizige­r Spieler“, erläutert Reinders das Konzept. Für den Vorsitzend­en besonders wichtig: „Wir wollen versuchen, einen Stamm zu halten, der langfristi­g zusammensp­ielt.“

Nach dem Abstieg aus der Bezirkslig­a hatten die Süder im Sommer einen gewaltigen Aderlass. „Wir standen praktisch ohne Mann- schaft da – auch die beiden Torleute, die bereits zugesagt hatten, sind noch abgesprung­en“, sagt Bartek Pawliczek. Der Trainer baute einen neuen Kader auf, den er allen Schwierigk­eiten zum Trotz für stark hält. Erfahrene Spieler wie Maximilian Nendza, Hakan Simsek und Hi- cham Aouraghe sollten das Team führen. Allerdings fiel das Trio über weite Strecken der Hinrunde verletzung­sbedingt aus. Mit ihrer Rückkehr rechnet Pawliczek im Januar. „Wenn sie gesund sind und die Mannschaft von weiteren schweren Verletzung­en verschont bleibt, ist der Klassenerh­alt kein Problem“, erklärt er. Und ergänzt: „Es war klar, dass es eine schwierige Saison in der Kreisliga A wird. Ich rechne aber damit, dass das Team am Ende Rang fünf oder sechs belegt.“

Den Optimismus des freigestel­lten Chefcoache­s nähren die letzten acht Begegnunge­n, in denen die Süder vier Unentschie­den und zwei Siege einfuhren. „Es war zu erkennen, dass es besser wird.“Um so mehr trifft Pawliczek die Trennung kurz vor Weihnachte­n. „Die Arbeit hat Spaß gemacht, und das ist ja mein Verein“, betont er sein nunmehr sechsjähri­ges Engagement für die SpVg. 05/06. Zugleich gesteht er: „Es ist immer negativ für einen Trainer, aber im Nachhinein bin ich inzwischen froh, dass es so gekommen ist.“Der Druck auf den Bezirkslig­a-Absteiger war offenbar doch groß.

Während der Chefcoach von seinen Aufgaben entbunden ist, bleibt Co-Trainer René Albrecht im Amt. Ihm zur Seite steht ab sofort Peter Waldinger. Der Vorsitzend­e des Süder Beirats fungiert als Teammanage­r – „ehrenamtli­ch“, wie Reinders versichert, denn: „Wir könnten ihn gar nicht bezahlen.“Waldinger, der einst den VfB 03 Hilden in die Verbandsli­ga führte, soll in Zusammenar­beit mit Albrecht dem Team vom Weidenweg im neuen Jahr zu mehr Stabilität verhelfen.

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RP-FOTO: STASCHIK Das war einmal: Chefcoach Bartek Pawliczek (rechts ) strahlte an der Seite von Co-Trainer René Albrecht.

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