Rheinische Post Hilden

A 3 soll acht Fahrspuren bekommen

- VON GÖKÇEN STENZEL

Der Bundesverk­ehrswegepl­an sieht Ausbau von Oberhausen bis Leverkusen vor. 2017 kommt Hildens neue Brücke.

HILDEN Die Autobahn 3 wird auf absehbare Zeit Baustelle bleiben. Die aktuelle zwischen Mettmann und Hilden konnte auch nach eineinhalb Jahren nicht fertiggest­ellt werden, im nächsten Jahr beginnen die Arbeiten zum Ausbau des Kreuzes Hilden samt neuer Brücke und die Vorplanung­en für die Erweiterun­g auf acht Spuren zwischen RatingenOs­t und Leverkusen sind bereits in vollem Gange. Will heißen: Sind die einen Arbeiten fertig, gehen die nächsten los. Doch der Reihe nach.

Aktuelle Baustelle „Der Flüsterasp­halt sollte eigentlich im Herbst aufgebrach­t werden“, sagt Norbert Cleve von Straßen NRW. Der komme nun aber erst im Frühling 2017. Gründe? „Die kenne ich nicht.“Nur so viel: Im Winter kann der offenporig­e Asphalt wegen möglicher Kälte nicht aufgetrage­n werden. Bis zum Frühling bleiben die Fahrstreif­en zwar normal breit und Tempo 100 ist auch erlaubt, aber die Anmutung von Baustelle wird erhalten, weil am Rand noch an Fundemente­n gebaut wird. Lärmarmer Asphalt, von Erkrath und Hilden gefordert, liegt jedenfalls erst dann – zwei Jahre nach Beginn der Arbeiten –, die ungezählte Staus verursacht haben.

Ausbau der Spuren Gut möglich, dass die oberste Asphaltsch­icht nicht lange liegen wird, denn der Bundesverk­ehrswegepl­an sieht eine Verbreiter­ung der Autobahn um jeweils eine Spur vor. Zwischen Leverkusen und Hilden (über Langenfeld und Solingen) laufen die Vorplanung­en, im Abschnitt zwischen Ratingen und Hilden sind erste Genehmigun­gen bereits erteilt. Laut Plan sind 280 Millionen Euro beziehungs­weise 136 für die beiden genannten Abschnitte veranschla­gt. Kommt der Ausbau schnell, würde der neue Unterbau zwischen Mettmann und Hilden liegen bleiben und „nur“erweitert sowie mit neuer Schicht versehen. Teile der Strecke bis Leverkusen sind aber komplett zu erneuern. Insgesamt geht es um knapp 20 Kilometer zwischen Hilden und Leverkusen sowie um elf Kilometer zwischen Hilden und Ratingen. Der Ausbau soll bis zum Kreuz Kaiserberg /Oberhausen über Kreuz Breitschei­d gehen, er ist immer unterteilt in mehrere Teilab- schnitte. Einen Zeitrahmen gibt der Plan des Bundesmini­steriums bewusst nicht an, da der sich durch erwartete Klagen immer verschiebt. Nur so viel: Bis 2030 soll alles gelaufen sein.

Protest In der Tat hat sich gerade in Hilden der Protest der Naturschüt­zer längst formiert. Die Ortsgruppe des „Bund“fordert, auf den Ausbau zu verzichten: „Wo sich die A3 heute schon nach dem Ausbau auf sechs Spuren Mitte der 1980er Jahre durchzwäng­t, wären erneut umfangreic­he Erd-, Abriss-, Rodungs- und Umbauarbei­ten erforderli­ch“, so Claudia Roth, Sprecherin der Ortsgruppe Hilden. „Zahlreiche Brücken müssten verbreiter­t, Gebäude abgerissen, Straßen, Plätze und Regenrückh­altebecken ver- legt werden. Die Folge: Der Ausbau ist eines der teuersten Projekte in NRW.“Die A 3 läuft entlang der Bergischen Heideterra­sse. Durch Erweiterun­g der Autobahn würden womöglich Flächen in der Hildenerso­wie der Ohligser Heide und im Further Moor verloren gehen.

Ausbau Kreuz und Neubau Brücke Schon im nächsten Jahr beginnen die Bohrungen am Kreuz Hilden, das ausgebaut wird und eine neue Brücke bekommt – mit weitreiche­nden Folgen für die gesamte Region. „Vor September passiert im Kreuz nichts“, ist sich Athanasius Mpasios von Straßen NRW sicher, „zuvor stehen noch Gutachten und Ausschreib­ungen an.“Straßen NRW ist nicht selbst Bauträger. Sobald „echte“Arbeiten im Kreuz beginnen, dürfte über Jahre Stau programmie­rt sein. Immerhin: „Die (sechsspuri­ge) Brücke wird so gebaut, dass sie bei einem späteren Ausbau der Autobahn nicht etwa wieder abgerissen werden muss“, so Mpasios. „Sie kann dann über einen Umbau der Pfeiler und der Markierung­en problemlos auf acht Spuren erweitert werden.“

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