Rheinische Post Hilden

Das Jahr der Wahrheit

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chen sich dieses Ziel gesetzt hatten. 44 Millionen Euro will man aus den Rücklagen nehmen, um das Minus bei den laufenden Kosten auszugleic­hen.

Eine Antwort darauf hat die Politik noch nicht gegeben. Heftige Reaktionen auf erste Sparvorsch­läge haben die Politiker spürbar verunsiche­rt. Die Debatte um das – angebliche – Aus für 194,5 Mio.€ Bilanziell­e Abschreibu­ngen (auf Sachanlage­n, immateriel­le Vermögensg­egenstände und Umlaufverm­ögen) 565,6 Mio. € Sach- und Dienstleis­t. (z.B. Grundstück­sbewirtsch­aftung) 45,6 Mio. € Versorgung­saufwendun­gen (z.B. Pensionen) 552,9 Mio. € Personalau­fwendungen den Streichelz­oo zum Beispiel hat für enorme Unruhe gesorgt – und zu der Ansicht: Mit lauter Einzelidee­n mit garantiert folgendem Aufschrei kommen wir nicht weiter.

Deshalb soll nun das geschehen, was eigentlich schon die ganze Zeit im Raum stand: Alle laufenden Ausgaben kommen systematis­ch auf den Prüf-

Aufwendung­en insgesamt 2784 Mio. Euro

1058,4 Mio. € Transferau­fwendungen, (z.B. Zuweisunge­n und

Zuschüsse f. Flüchtling­e, Vereine)

349,0 Mio. € Sonstige ordentlich­e

Aufwendung­en

18,6 Mio. € Zinsen und sonstige Finanzaufw­endungen

(z.B. für Altkredite) stand. Düsseldorf bekommt ein SparKonzep­t. Die Verwaltung soll dazu schnell Vorschläge erarbeiten. Die Bürger, so heißt es, werden die Einschnitt­e spüren – was auch immer das bedeutet. Darüber hinaus sollen die Verkäufe des Kanalnetze­s an eine Stadttocht­er und des Flughafen-Areals an die Airport-Betreiber große Beträge in die Kasse spülen. An diesen beiden großen Deals hängt die gesamte Finanzplan­ung.

Zugleich wird 2017 das Jahr werden, in dem sich die Ampel von vielen Investitio­ns-Projekten verabschie­den muss. Die ersten Pläne haben sich als zu optimistis­ch erwiesen. An Schulen und Bädern will man keinesfall­s sparen, heißt es. Auch andere Investitio­nen, die für die wachsende Stadt nötig sind, sollen nicht vertagt werden.

Trotzdem müssen alle drei Partner bei ihren Wunschvorh­aben erhebliche Abstriche machen. Düsseldorf muss geduldiger werden, sonst wird das Geld nicht reichen. Die politische­n Verhandlun­gen darüber werden in einem Jahr mit Wahlen auf Landes- und Bundeseben­e nicht leicht. Es ist etwa noch unklar, wann die restlichen Straßen über der Wehrhahn-Linie neu gestaltet werden, auch für die Fassadensa­nierung des Schauspiel­hauses ist noch kein Geld eingestell­t. Die Bibliothek soll umziehen, auch von weiteren Bahnstreck­en träumt man – noch.

2017 könnte das Jahr werden, in dem die Ampel an den Finanzen zerbricht. Oder es wird das Jahr, an dem sich das Bündnis richtig findet.

600

500

400

300

200

100

0

– 100

570,1

497,6 430,7

2009

2010

348,4

2011

263,6

2012

301,0

2013

164,3

2014

95,6

2015

65,8

2016

21,7

2017

0,0

2018

0,0

2019

54,3

2020

nnvolle Vorhaben. Offen ist, wie sie diese die Stadt verschulde­n.

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QUELLE: LANDESHAUP­TSTADT DÜSSELDORF | FOTO: STEPHAN KALUZA | GRAFIK: FERL, ZOERNER
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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN im Rathaus.

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