Rheinische Post Hilden

Schulden sollen nicht weiter steigen

-

(arl) Es gibt in der Finanzpoli­tik kein größeres Reizwort als „Schulden“– gerade in einer Stadt, die sich mal für schuldenfr­ei erklärt hat. Dabei werden schnell verschiede­ne Dinge verwechsel­t. Eine kleine Übersicht: Liquidität­skredite Auch die Stadt hat ein Giro-Konto, zum Beispiel, um die Gehälter der Mitarbeite­r zu zahlen. Erstmals seit vielen Jahren musste die Kämmerin im Frühjahr Geld auf dem Kapitalmar­kt besorgen, weil das Guthaben nicht ausreichte – die Stadt hat sich also quasi einen Dispo eingericht­et. Das hat dazu beigetrage­n, dass Düsseldorf seit nicht mehr „wirtschaft­lich schuldenfr­ei“ist, die Schuldenfr­eiuhr müsste also abgehängt werden. Zuvor war es noch gelungen, die üblichen Schwankung­en durch Darlehen innerhalb der städtische­n Fa- milie auszugleic­hen. Derzeit belaufen sich die Liquidität­skredite auf 190 Millionen Euro. Die Kämmerin befürchtet für 2017 neue Löcher, deshalb wollte die Kreditlini­e von rund 440 auf 600 Millionen Euro erhöhen – das versteht sich inklusive der internen Darlehen bei der städtische­n Holding. Die Ampel-Kooperatio­n lehnt das aber ab, um den Spardruck zu erhöhen. Kredite für Investitio­nen Im Haushaltsp­lan für 2017 ist festgelegt, dass keine städtische Investitio­n über Kredite vom Kreditmark­t finanziert wird. Das versteht die Ampel-Kooperatio­n als Teil eines nachhaltig­en Wirtschaft­ens. Sie muss also auf andere Weise für Liquidität sorgen. Kredite bei Stadttöcht­ern Wenn sich die Rheinbahn neue Busse kauft, nimmt sie einen Kredit auf – so wie auch bei privaten Firmen üblich. Auch andere Stadttöcht­er haben hohe Verbindlic­hkeiten. Über bestimmte Konstrukti­onen mit den städtische­n Firmen ließen sich allerdings auch Schulden für Investitio­nen auslagern, zum Beispiel durch die Schulbau-Firma. Die FDP hat wiederholt erklärt, dass sie solche Tricks nicht mitmachen wird.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Die Schuldenfr­ei-Uhr am Rathaus zählte auch gestern weiter die Minuten – obwohl die Schuldenfr­eiheit seit Monaten dahin ist.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die Schuldenfr­ei-Uhr am Rathaus zählte auch gestern weiter die Minuten – obwohl die Schuldenfr­eiheit seit Monaten dahin ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany