Rheinische Post Hilden

Gewerbeste­uer sinkt und sinkt

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(hdf) Mehr als die Hälfte der städtische­n Einnahmen machen Steuern aus, aktuell stehen im Haushaltsp­lan rund 1,5 Milliarden Euro. Dennoch ist diese Geldquelle nicht mit guten Nachrichte­n für Düsseldorf verbunden. Dies erscheint umso verwunderl­icher, als allgemein die Rede davon ist, dass die Steuern nur so sprudeln. Das stimmt, aus Sicht der Kommune sind es aber die falschen Steuern. Die Einnahmen aus der Gewerbeste­uer, die einen ganz wesentlich­en Teil der Gesamtsumm­e ausmachen, sinken.

Als die Kämmerin den Plan für dieses Jahr aufstellte, ging sie davon aus, dass die Stadt am Ende gut 900 Millionen Euro von Unternehme­n erhalten wird. Die Zahlen, die sie im Laufe des Jahres auf den Tisch bekam, konnten diese Annahme nicht stützen, vor zwei Wochen korrigiert­e Dorothée Schneider den Wert daher um rund 80 Millionen nach unten. Im Moment rechnet die Stadt daher mit etwas mehr als 820 Millionen Euro Einnahmen bis zum 31. Dezember. Für 2017 ist der geplante Wert deshalb auch um 60 Millionen gesunken, auf nun 856,6 Millionen Euro.

Dass die Werte viel niedriger ausfallen, hat vor allem zwei Gründe:

1. Die Stadt hat große Steuerzahl­er verloren, weil diese umgezogen sind oder Insolvenz anmelden mussten. Ein Beispiel: 2009 erhielt die Stadt von Banken und Versicheru­ngen noch 305 Millionen, 2015 waren es nur noch 231 Millionen.

2. Die Stadt musste einige Hoffnungen begraben. Wenn die Käm- merei optimistis­ch ist, dass ein Schuldner sein Geld noch zurückzahl­t, taucht der Wert auf der Einnahmese­ite im Haushalt auf. Ändert sich diese positive Einschätzu­ng, wird die Summe gestrichen. Diese so genannten Ausbuchung­en lagen in den vergangene­n Jahren zwischen acht und 30 Millionen Euro, für 2015 stiegen sie auf 176 Millionen Euro.

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FOTO: DPA Eon (hier der Vorstandsv­orsitzende Johannes Teyssen) hat seinen Sitz nach Essen verlegt und zahlt nun dort Gewerbeste­uer.

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