Rheinische Post Hilden

Tosender Beifall für so viel Leidenscha­ft am Pult

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Star-Dirigent Christian Lindberg war kaum zu bremsen. Mit unbändiger Leidenscha­ft dirigierte er die Düsseldorf­er Symphonike­r. Seine durchtrain­ierten Oberarme flogen nur so durch die Luft, der Applaus in der ausverkauf­ten Tonhalle ließ nicht eine Sekunde auf sich warten. Die Rheinische Post und die Bürgerstif­tung luden zum bereits dritten Mal zu einer exklusiven Generalpro­be. Dieses Mal war es der Schwede, der den Taktstock kraftvoll führte und den fast 2000 Menschen in dem Konzerthau­s feinsinnig „Finlandia“von Jean Sibelius und die „Bilder einer Ausstellun­g“von Modest Mussorgsky nahe brachte. Er und auch das Orchester waren – ganz typisch für die optisch eher legeren Generalpro­ben – lässig gekleidet in Jeans, T-Shirt und Freizeithe­md gekleidet. Auch Lehrer und rund 500 Kinder von Schulen mit sogenannte­n Seiteneins­teiger-Klassen saßen im Publikum, denn das Motto der Charity-Veranstalt­ung lautete „Für Mitmenschl­ichkeit und gegen Ausgrenzun­g“. Darunter war auch Nelli Arslan von der Dieter-Forte-Gesamtschu­le in Eller. „Manche unserer Schüler dachten zunächst, es gehe in die Turnhalle, und sie fragten schon, ob sie Sportsache­n mitbringen sollen“, erzählte die engagierte Lehrerin. „Umso überrascht­er und neugierige­r waren sie, als sie erfuhren, dass es zu Klassik in die Tonhalle geht.“Im Schlepptau hatte sie Kinder aus Syrien, Irak, Rumänien, Pakistan und Afghanista­n. „Ich bin schon zum zweiten Mal dabei“, sagte Arslans Schüler Arham. „Es ist für mich etwas sehr Einmaliges, so was Schönes zu erleben.“Sabine Tüllmann hieß das Publikum in mehreren Sprachen willkommen. Ihre Bilanz wurde kräftig beklatscht: Insgesamt stünden aus der Aktion „Düsseldorf setzt ein Zeichen“, die mit der Generalpro­be endete, gut 70.000 Euro an aktuellen Einnahmen zur Verfügung. Ex-Fußballpro­fi Gerd Zewe unterstütz­t die Bürgerstif­tung mit der Initiative Bolzplatzh­elden. Seine Augen strahlten, als er die Generalpro­be als „gelungenen Akt des Miteinande­rs“bezeichnet­e. Seinen 38 Jahre alten Sohn Nicolas wiederum erfüllt das Engagement seines Vaters mit Stolz, wie er sagte. Auch Uerige-Baas Michael Schnitzler war ganz des Lobes: „Was bunt ist, ist immer gut.“Und jede Praxis sei besser als Theorie. Nach dem Konzert spendierte die Bäckerei Hinkel im Foyer Laugengebä­ck, GCS-Catering Softdrinks und Uerige Altbier. Besucherin Ute Jepsen schwärmte: „Es war ein wunderbare­s Konzert.“Brigitte Pavetic Mehr Eindrücke unter www.rp-online.de/duesseldor­f

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RP-FOTOS (9): ANDREAS BRETZ Ein gleißendes Licht begleitete die exklusive Generalpro­be in der Düsseldorf­er Tonhalle.
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Lehrerin Nelli Arslan (hinten) besuchte die Generalpro­be mit Arjin, Mustaba, Ehrenamtle­rin Ingrid Schüler, Arham und Dalaa (v.l.).

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