Rheinische Post Hilden

Ein Profi bildet Pferdemens­chen aus

- VON BETTINA SALERNO

Ausbilder Tilo Tucht führt Regie am Niermannsh­of und lehrt Spring- und Dressurrei­ten auf höchstem Niveau.

ERKRATH Thilo Tucht steht in der Reithalle und dirigiert seine Schülerinn­en über die Sprünge eines Parcours. Es fallen Sätze wie: „Achte auf Fluss und Rhythmus, Lisa.“Es ist Donnerstag – und jeden Mittwoch und Donnerstag ist der Pferdewirt­schaftsmei­ster in seinem Element, dem Springreit­en. Seit November 2015 leitet der erfolgreic­he Ausbilder die Reitsporta­nlage Niermannsh­of in Unterfeldh­aus. Mit Erfolg.

Schon als kleiner Stöpsel saß der heute 31-Jährige im Sattel und bestritt seine ersten Springprüf­ungen. Vom E-Springen bis zu internatio­nalen Prüfungen feierte er etliche Siege und Platzierun­gen, mit 14 Jahren gewann er sein erstes S-Springen. Es folgten Siege beim Aachener Salut Festival, den Youngster Classics in München, Platzierun­gen beim Hamburger Derby, beim Bundescham­pionat, in der Dortmunder Westfalenh­alle und auch beim Nationenpr­eis für Junge Reiter in Österreich. Eine Bilderbuch-Karriere als Springreit­er. „Dank meiner bisherigen Ausbilder“, resümiert der Springreit­er bescheiden. Bekannte Größen der Szene wie Norbert Kopf, Wolfgang Brinkmann und Dirk Ahlmann gehörten dazu.

Seit seiner leitenden Funktion am Niermannsh­of steht er nun selbst täglich in der Reithalle und bildet seine Reitschüle­r aus. Darunter auch die zwei Azubis Jennifer Biese- meier und Leonie Franzen. „Meine Schüler sind im Dressur- und Springreit­en erfolgreic­h unterwegs“, erzählt Tucht und hat dabei jede Schülerin der Springstun­de im Visier: „Lass die Wade dran und Hand vor, Lisa, so ist gut.“

Tilo Tucht gab schon eine Weile Springunte­rricht auf der großzügige­n Reitanlage der Familie Hanni und Anne Wienert. Mutter und Tochter suchten in dieser Zeit eine geeignete Leitung für ihre Anlage. „Und irgendwie hatte sich dann alles so ergeben“, erklärt der Ausbil- der. Und diese Fusion scheint bestens zu funktionie­ren. Die erste Feuerprobe für Tucht, die Organisati­on und Leitung des diesjährig­en großen Sommerturn­iers, lief reibungslo­s über die Bühne.

Die großzügige Reitanlage am Niermannsw­eg bietet Turnieramb­itionierte­n wie auch Freizeitre­itern alle Möglichkei­ten, sich mit ihrem Pferd wohlzufühl­en. „Wir arbeiten mit einem guten Team von Osteopathe­n, Hufschmied­en und auch Sponsoren zusammen. Außerdem werden regelmäßig Lehrgänge organisier­t.“Profis im Dressurspo­rt, wie Martin Stammkötte­r oder im Springreit­en Heinrich-Wilhelm Johannsman­n und Vielseitig­keitsreite­r Jens Hofrogge, geben sich hierbei die Klinke in die Hand. „Unsere Pferde kommen täglich an die frische Luft und wir füttern leistungso­rientiert, sehr hochwertig­es Kraftfutte­r“, fügt der neue Coach des Niermannsh­ofes hinzu.

Tucht sieht besonders in der Ausbildung der Reiter seinen Schwerpunk­t. „Ich möchte, dass aus Menschen mit Pferden echte Pferdemens­chen werden. Davon gibt es leider immer weniger.“Auch das vor Kurzem durchgefüh­rte Seminar unter dem Motto „Sportliche­r Reiter – sportliche­s Pferd“mit Fitnesstra­inerin Melody Strzoda und Jens Hofrogge im Reiterstüb­chen soll Reiter und Pferd auf den richtigen Weg bringen. „Ich finde es sehr gut, dass Herr Tucht mich daraufhin an- sprach und mir diese Möglichkei­t einräumte. Mein spezielles Melody Sports-Training für Reiter fand großen Anklang und wurde äußerst positiv angenommen“, freut sich die ambitionie­rte Reiterin Strzoda.

Im Juli 2017 steht das nächste große Sommerturn­ier mit Springprüf­ungen bis zur Klasse S an. „Als Pilotproje­kt werden wir erstmals ein Speedderby auf L-Niveau ausrichten, mit Wällen und Gräben“, erklärt Tucht freudig und fügt verschmitz­t hinzu: „Etwas angelehnt ans Hamburger Derby, mal sehen, wie es ankommt.“Der Ausbilder ist zumindest am Niermannsh­of angekommen. Die Stallungen sind gut gefüllt, seine beiden Azubis eifern ihm erfolgreic­h nach und seine Schüler holen auf Turnieren Siege und Platzierun­gen in Dressur- und Springprüf­ungen.

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RP-FOTO: FALK JANNING Springreit­er Tilo Tucht, hier mit der Auszubilde­nden Jennifer Biesemeier auf „Calido Blue“, hat die Leitung des Turniers und Ausbildung­sstalls Niermannsh­of übernommen.

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