Ex-Nationalspieler Todt soll HSV-Sportdirektor werden
HAMBURG (dpa) Die pannenreiche Suche nach einem Manager steht kurz vor dem Ende. Jens Todt soll als Sportchef den kriselnden Hamburger SV mit den entscheidenden Transfers im Abstiegskampf retten. Fußball-Zweitligist Karlsruher SC wird den 46-Jährigen freigeben, bestätigte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. Er habe gemeinsam mit dem neuen Hamburger Vorstandschef Heribert Bruchhagen die Vereinbarung getroffen.
Auf Todt wartet beim Drittletzten eine schwere Aufgabe. Nach den missglückten Transfers im Sommer für geschätzte 30 Millionen Euro muss der HSV verstärkt werden. Vor allem für die Defensive muss der ExNationalspieler Spieler suchen und die Fehler von Peter Knäbel und Dietmar Beiersdorfer korrigieren.
Während der KSC-Boss die Einigung bestätigte und die schriftliche Fixierung ankündigte, hielt sich der Erstligist noch zurück. Man sei in Gesprächen, erklärte ein HSV-Sprecher. Todt soll am Donnerstag, seinem 47. Geburtstag, mit dem HSVTross ins Trainingslager nach Dubai fliegen. Für Todt wird es eine Rück- kehr. Der Ex-Profi und dreimalige Nationalspieler hatte nach seiner aktiven Karriere verschiedene Jobs, unter anderem leitete er kurzzeitig die Nachwuchsabteilung des HSV. Über den VfL Bochum kam er zum KSC, der ihn am 24. November freistellte. Nun spart der Club das Gehalt der letzten Monate bis zum Vertragsende. Zudem soll der Club die Einnahmen aus einem Testspiel gegen den HSV erhalten.
Beim HSV soll Todt die Nachfolge von Beiersdorfer antreten, der seit der Trennung von Knäbel zunächst als Vorstandschef und Sportdirektor tätig war. Beiersdorfer war im Dezember als HSV-Boss beurlaubt und als Vorstandschef durch Bruchhagen ersetzt worden. Die Offerte, weiter als Sportdirektor für den HSV zu arbeiten, lehnte Beiersdorfer ab. Er hatte vergeblich nach einem neuen Mann gesucht. Mehrere Kandidaten sagten ab oder wurden nicht freigegeben. Für Aufsehen hatten die missglückten Abwerbeversuche von Nico-Jan Hoogma beim niederländischen Erstligisten Heracles Almelo und Christian Hochstätter beim Zweitligisten Bochum gesorgt.