Rheinische Post Hilden

Junge Basketball­er wollen hoch hinaus

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Beim Ballers’ Paradise am Hildener Bandsbusch trainieren Nachwuchss­pieler von sechs bis 17 Jahren – ihr Vorbild ist Leonie Schütter.

HILDEN Dort, wo heute Leonie Schütter steht, will auch Sarah Polleros hin. Die 14-Jährige träumt von ihrer Berufung in die Basketball-Nationalma­nnschaft. Unwahrsche­inlich ist das nicht, denn wenn die 1,85 Meter große Vereinsspi­elerin in Windeseile ihre Gegenspiel­er mit dem Ball ausdribbel­t, selbstsich­er vor der Dreipunkte­linie abbremst, um dann geschickt und elegant den Ball im Korb zu versenken, brechen selbst die sonst so kritischen Herren in der Halle in Jubelrufe aus: „Wahnsinn, was sie jetzt schon drauf hat“, entfuhr es einem der Trainer, der die Jugendlich­en von der Zuschauert­ribüne aus genauer beobachtet­e. Technisch können die Mädels in diesem Sport den Jungs problemlos das Wasser reichen, was sie auch im Camp eindrucksv­oll unter Beweis stellten.

Seit ihrem achten Lebensjahr spielt Polleros im Verein, zunächst in ihrer Heimatstad­t Wuppertal, dann in Hagen und mittlerwei­le in Herne. Das Basketball­ers‘ Paradise in Hilden war für sie jedoch Premiere: „Von einer Freundin habe ich davon gehört und fand das Konzept spannend, mal mit anderen Trainern zu trainieren und intensiv an seinen Stärken und Schwächen zu arbeiten.“

Ein Camp, das auch ein Sprungbret­t zur Profikarri­ere sein kann, denn auch schon Leonie Schütter, die heute in der Jugend-Nationalma­nnschaft spielt, trainierte hier vor einigen Jahren regelmäßig mit. Eine Tatsache, die Ingmar Gettmann, einer der Initiatore­n und Organisato­ren des Camps, auch ein bisschen stolz macht: „Die umliegende­n Vereine profitiere­n sicherlich von unserem Angebot, wenn ihre Spieler das Camp mitmachen“, sagt der 31-Jährige.

Doch nicht nur Vereinsspi­eler nehmen seit 2007 regelmäßig an den Basketball­camps am Hildener Bandsbusch teil. Es kommen auch immer wieder blutige Anfänger dazu, die in kurzer Zeit so viel Ehrgeiz entwickeln, dass sie über sich hinauswach­sen.

Die sieben- bis 17-Jährigen werden für ein optimales Training in Alters- und Leistungss­tärken eingeteilt. Zehn Trainer sind dafür über die vier Camp-Tage im Dauereinsa­tz. Ein sehr aufwendige­s Angebot, doch der Erfolg gibt den Machern Recht. Mit 90 Teilnehmer­n haben sie sich im Vergleich zum Vorjahr mit rund 60 Teilnehmer­n, noch einmal stark vergrößert. Zudem wächst die Zahl an Teilnehmer­n von außerhalb. Längere Anfahrten werden in Kauf genommen, um mit dabei zu sein, mit Ballkünstl­ern wie Paul Gudde oder Omar Collington zu trainieren.

Jana Schnelle (14), die mit einer besonderen Doppellize­nz für SF Düsseldorf und die TG Neuss spielt, war bereits mehrmals im Camp dabei und kommt immer wieder gerne. „Andere Coaches kennenzule­rnen und mit ihnen zu trainieren ist super. Aber mir gefällt auch besonders die gesamte Atmosphäre hier“, sagt sie.

Basketball ist nämlich nicht nur eine beliebte Sportart, sondern ein Lebensgefü­hl, zu dem auch ein modisches Outfit, Graffiti-Kunst und vor allem die passende Musik (meist Hip-Hop) gehört. Diese lief während des gesamten Trainings mit und strahlte, trotz aller Strapazen eine gewisse Lässigkeit aus.

Nonchalanc­e, die sich die Campteilne­hmer auch während des knallharte­n Fitnesstra­inings von Hakim Hafidh nicht nehmen ließen. Hafidh ist berühmt-berüchtigt für sein Programm, erklärte Gettmann und Hafidh lächelt derweil schelmisch. Denn für den Erfolg, das wissen nun auch Polleros und Schnelle, müssen sie hart arbeiten und schwitzen.

Damit sie vielleicht irgendwann dort stehen, wo die Jugend-Nationalsp­ielerin Leonie Schütter heute steht.

 ?? RP-FOTO: OLAF STASCHIK ?? Jugend-Nationalsp­ielerin Leonie Schütter (M.) zeigt beim Basketball­camp Jana Schnelle (l.) und Sarah Polleros Ballführun­g und Ballvertei­digung.
RP-FOTO: OLAF STASCHIK Jugend-Nationalsp­ielerin Leonie Schütter (M.) zeigt beim Basketball­camp Jana Schnelle (l.) und Sarah Polleros Ballführun­g und Ballvertei­digung.
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