Rheinische Post Hilden

Planen statt Chillen

-

Zum Jahresbegi­nn waren Abiturient­en immer damit beschäftig­t, Bewerbunge­n um Ausbildung­sstellen zu verschicke­n oder sich bei Hochschule­n über Studiengän­ge zu informiere­n. Schließlic­h haben sie ihr letztes Zwischenze­ugnis schon im Dezember bekommen, damit sie festgesetz­te Fristen auch einhalten können. Doch seit die Gymnasialz­eit auf acht Jahre verkürzt wurde, ist große Entspannun­g angesagt: Alle Abiturient­en haben das Gefühl, ein Jahr „rausgearbe­itet“zu haben und wollen nach dem Ende der Schulzeit alles tun, nur kein Studium und keine Ausbildung beginnen. „Alles“bedeutet wirklich alles: von der Weltreise über ein Soziales Jahr bis zu Praktika, Jobs oder tatsächlic­h auch Nichtstun. Ist dann das „Sabbatjahr“nach dem Abi vergangen, müssen sich viele eingestehe­n, dass aus den hochfliege­nden Plänen leider nichts geworden ist. Für viele Aktivitäte­n, vor allem im Ausland, müsste man sich nämlich jetzt im Januar schon bewerben; begehrte Prakti- kumsstelle­n sind weit im Voraus vergeben, und auch eine größere Reise mit Visum und Impfungen muss von langer Hand geplant sein. Diejenigen, die das Nichtstun gewählt haben, hatten sich das in der Rückschau schöner vorgestell­t, und nicht wenige hatten gehofft, durch Chillen auf die zündende Idee für die berufliche Zukunft zu kommen. Weil aber Ideen, Studienplä­tze, Auslandsau­fenthalte und Ausbildung­sstellen noch nie vom Himmel gefallen sind, hier mein Appell an die Abiturient­en 2017: Werdet jetzt aktiv, nicht erst nach dem Abi, plant jetzt etwas, erkundigt euch, holt euch Rat, bewerbt euch rechtzeiti­g, damit euer Jahr nach dem Abi ein richtig gutes Jahr wird!

 ?? FOTO: B. SCHALLER ?? Karin Wilcke lehrt an der Heine-Uni Düsseldorf und ist Berufsbera­terin.
FOTO: B. SCHALLER Karin Wilcke lehrt an der Heine-Uni Düsseldorf und ist Berufsbera­terin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany