Rheinische Post Hilden

Gratis-Surfen ist vielerorts möglich

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Auf Freifunk-Routern läuft nur Freifunk. Stadtverwa­ltung und Gastronomi­e nutzen häufig eigene Netze.

HILDEN „Wireless Local Area Network“, abgekürzt Wlan, ermöglicht den Zugang zum weltweiten Datennetz. Am besten immer und überall und natürlich gratis. Das erwarten viele Nutzer heute. Deshalb sollte die Stadtverwa­ltung solch ein drahtloses lokales Netzwerk auch für die Hildener Innenstadt auf die Beine stellen, beantragte die FDP. „Mit etwas Technik und wenig Geld kann man das schaffen“, erläuterte Thomas Remih: „Wir müssen in Hilden nachrüsten, um für die Wirtschaft und Touristen attraktiv zu bleiben. Andere Städte tun das auch.“Der richtige Partner dafür erschien den Liberalen die FreifunkIn­itiative. Sie ist nichtkomme­rziell und betreibt freie Funknetze, die aus selbstverw­alteten lokalen Computerne­tzwerken bestehen. Die Grünen unterstütz­ten das Anliegen, sahen aber keine Notwendigk­eit für ein Konzept. „Die Freifunk-Leute sollen sagen, was sie brauchen“, plädierte Klaus-Dieter Bartel für einen pragmatisc­hen Ansatz. Claus Munsch (Allianz) sah grundsätzl­ich keinen öffentlich­en Auftrag für ein kostenfrei­es Wlan-Netz. „Freies Wlan ist nicht zum Nulltarif zu haben, wie die FDP sagt“, lehnte Anabela Barata den Antrag für die SPD ab – wie auch die Mehrheit im Hauptaussc­huss.

„Wir haben mit Freifunk gesprochen und arbeiten auch dort zusammen, wo es sich anbietet, etwa bei Flüchtling­sunterkünf­ten“, er- läuterte Erster Beigeordne­ter Norbert Danscheidt: „Das Problem ist: Auf Freifunk-Routern/Access Points läuft nur Freifunk. Damit ist die Nutzung für eigene, interne WlanNetze nicht mehr möglich. Viele Gastronome­n in der Innenstadt haben bereits freies Wlan, aber nicht Freifunk.“Dort müssten überall weitere „Access Points“für Freifunk installier­t werden. Allein im Rathaus seien beispielsw­eise rund 30 APs notwendig. Eine Umstellung auf Freifunk hält die Verwaltung dort nicht für sinnvoll. Das Land statte derzeit bis zu 100 eigene Ge- bäude mit Hotspots aus, berichtete Danscheidt. In Hilden sei das Finanzamt ausgesucht worden: „Das Land rechnet mit rund 10.000 Euro je Gebäude. Das zeigt, eine Versorgung zum Nulltarif ist nicht möglich.“Das Hildener Stadtgebie­t werde durch Mobilfunk sehr gut abgedeckt. Viele User nutzten Datenflatr­ates. Freies Wlan sei nur dort interessan­t, wo sich Nutzer länger aufhielten. An vielen dieser Stellen sei freies Wlan aber jetzt schon verfügbar. Etwa im Rathaus, Bürgerhaus, Ellen-Wiederhold-Platz, Rathausvor­platz zur Itterbrück­e hin, Feuer- wache, Stadtbüche­rei, Nove-MestoPlatz, Jugendtref­f Weidenweg und Area 51, Bauhof, Weiterbild­ungszentru­m Altes Helmholtz, Stadtarchi­v sowie in vielen Cafés, Gaststätte­n, Hotels und Betrieben. Alleine rund um das Rathaus loggten sich täglich rund 200 mobile Geräte ein, weiß Martin Kramer, Sachgebiet­sleiter Informatio­nstechnolo­gie: „Statt mit einem externen Anbieter zusammenzu­arbeiten, haben wir die notwendige Technik kurzerhand selbst programmie­rt.“Das sei eine praktische und erschwingl­iche Lösung.

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