Rheinische Post Hilden

Grünes auch für Skeptiker

- VON UTE RASCH

An der Klosterstr­aße tischt das kleine Restaurant „Hector & Tilda“gesunde Kost auf. Frühstück und Mittagesse­n sind hier vegan oder vegetarisc­h.

Grüner geht’s nicht. Auf den ersten Blick wirkt die Pampe im Glas wie eine f lüssige Frühlingsw­iese. Nur grüner. Am Gaumen sorgt der Mix aus Spinat, Staudensel­lerie, Ingwer, Apfel und Basilikum – zum cremigen Smoothie verquirlt – für eine Geschmacks­explosion. Der erste Gedanke: Schmeckt das gesund! Der zweite: Mehr davon! So ähnlich geht es einem auch mit den Gerichten, bei denen die Zähne etwas zu beißen kriegen. „Hector & Tilda“, ein kleines Restaurant an der Klosterstr­aße, versorgt seit einem halben Jahr seine Umgebung mit vegetarisc­hem Essen. Und es hat in dieser Zeit vermutlich so manchen Skeptiker überzeugt.

Der erste Eindruck täuscht: Männer sind hier tatsächlic­h zugelassen. Auch wenn die Gästeschar am Mittag oft ausschließ­lich weiblich ist. Vermutlich trifft die Botschaft „Feelgood – Food für Körper und Seele“bei Frauen auf stärkere Akzeptanz. Einige von denen, die sich gerade um den großen Holztisch versammeln, kommen jeden Tag. „Ich fühl’ mich nach dem Essen leicht und energiegel­aden“, versichert eine Stammkundi­n und löffelt eine dicke Suppe aus lila Urkartoffe­ln, Buchweizen, Knoblauch, Weißkohl und Kokosmilch. Ein Sattmacher, der wärmt und den Magen besänftigt, aber etwas mehr Würze vertragen könnte.

Die Zutaten für den Eintopf (8,50 Euro) wechseln täglich. Außerdem verheißt die Karte viel Frisches in Hülle und Fülle: einen köstlichen Salatmix mit Granatapfe­lkernen, Birne und Parmesan (in der veganen Variante mit Sojakäse), getoastete­s Vollkornbr­ot mit AvocadoPür­ee und Honigziege­nkäse oder Bio-Dinkelpast­a mit Rote Bete, Brokkoli und Hanfsamen. Irgendwie fühlt man sich schon beim Lesen der Speisekart­e deutlich gesünder. Selbst das Dessert hat nichts von süßer Sünde, schmeckt aber trotzdem: ein Pudding aus mexikanisc­hen Chia-Samen mit Fruchtpüre­e. Man kann dazu auch Lehrreiche­s auf der Zunge zergehen lassen: „Ist ballaststo­ffreich und putzt den Darm.“

Solche Informatio­nen werden mit Überzeugun­g und Charme von Annabell Makowski (angehende Gesundheit­sberaterin) an den Tisch transporti­ert. Makowski gehört zum Frauen-Team von „Hector & Tilda“. Der Name klingt nach einem schrullige­n britischen Paar, tatsächlic­h standen die Schildkröt­e und der Hund von Inhaberin Sarah Schröder Pate. Sie hat das kleine Restau- rant mit Flohmarkt-Fundstücke­n (zu witzigen Kollagen in Wandkästen arrangiert) eingericht­et, ernährt sich selbst seit Jahren vegetarisc­h und tischt nun ihre Philosophi­e von gesundem Essen mittags auf. Abends bleibt das Restaurant geschlosse­n.

Das ursprüngli­ch geplante „3x3Konzept“, bei dem die Gäste aus drei verschiede­nen Basisgeric­hten, drei Soßen und dreifacher Sprossen-Nuss-Krönung wählen konnten, hat sich nicht bewährt. Statt diesem etwas umständlic­hen Angebot servieren „Hector & Tilda“nun am Morgen ein Frühstück, das garantiert zu einem Powerstart in den Tag verhilft: eine Schale mit gesunder Vielfalt aus Müsli, Obstsalat, Asai-Pürree (einer brasiliani­schen Beere, die als Vitaminwun­der gilt), Der Titel klingt so richtig harmonisch nicht. Aber „Nutten, Koks und frische Erdbeeren“ist eine rasante und hoch amüsante Show, die Schlagerst­ar Mary Roos mit dem Kabarettis­ten Wolfgang Trepper am Sonntag, 10. September, im Capitol Theater an der Erkrater Straße aufführt. Nichts Geringeres als die Geschichte des das Ganze verfeinert mit einer Zitronen-Kurkuma-Soße (7,50 Euro). Zucker wird man in dieser Speise vergeblich suchen. Gesüßt wird mit Datteln oder Ahornsirup. Und zum Kaffee gibt es Mandel- oder Hafermilch, aber auch ganz normale Vollmilch. Wellness zum Löffeln auf dem Weg zur Arbeit. Was will man mehr, um gesund in den Arbeitstag und ins neue Jahr zu starten?

Mary Roos mit deutschen Hits

deutschen Schlagers steht auf dem Programm. Tickets gibt’s unter www.westticket.de.

Fatih Çevikkollu mit „Emfathi“im Zakk

Wer als Kabarettis­t Fatih heißt, kann mit seinem Namen viele lustige Titel für seine Shows finden. Auch Fatih Çevikkollu ist kreativ und hat sein neues Solo „Emfathi“genannt. Am Donnerstag, 27. April, präsentier­t er es im Kulturzent­rum Zakk an der Fichtenstr­aße. Fathi spricht über Flüchtling­skrise und Fatanismus. „Ein Programm auf der Höhe der Zeit“, sagt er. Karten gibt es auf westticket.de.

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