Rheinische Post Hilden

„Kolo“, Borussias Gewinnerty­p

- VON KARSTEN KELLERMANN

Mönchengla­dbach hatte den neuen Verteidige­r schon acht Jahre lang im Blick.

MÖNCHENGLA­DBACH Es gibt Menschen, die sagen, dass die Fans von Borussia Mönchengla­dbach nun einen Vorteil haben. Wenn sie Scrabble spielen. Denn der Nachname des neuen Verteidige­rs Timothée Kolodziejc­zak bringt allein in einfacher Wertung 34 Punkte, die, so der eine oder andere Buchstabe auf einem Multiplika­tionsfeld landet, noch üppig nach oben schießen können. Weil der Mann aber Profifußba­ller ist und als solcher Erfolge einsammeln will und nicht auf dem Scrabble-Brett, ist er auf dem Rasen einfach „Kolo“. So steht es auf seinem Trikot, darunter steht die 25, seine Rückennumm­er. Mit dieser will er künftig dafür sorgen, dass Ruhe und Ordnung herrscht im Strafraum der Borussen, schließlic­h ist er Innenverte­idiger. Zudem ist er Linksverte­idiger, früher war das sogar sein Hauptberuf, und er hat den Job mit viel Hang zur Offensive interpreti­ert.

Ein bisschen polyvalent ist der 25Jährige also, eben darum ist er auch schon seit acht Jahren im Fokus der Borussen. „Wir kennen Kolo schon, seit er 17 ist. Da hat er schon Champions League gespielt“, sagte Sportdirek­tor Max Eberl. Neu-Trainer Dieter Hecking hatte „Kolo“schon im Fokus, als er noch in Wolfsburg arbeitete. Das trifft sich ganz gut.

Der neue Mann „kann einen richtig guten Ball spielen, er ist ist robust, kann sich wehren und Zweikämpfe gewinnen. Kolo ist ein Gewinnerty­p, das tut uns jetzt gut“, sagte Eberl. Fußball ist auch eine Sa- che der Mentalität, und wenn da einer ist, der schon zwei Mal mit dem FC Sevilla die Europa League gewonnen hat, beeindruck­t das dann schon. Den Gegner. Aber auch die Mitspieler.

Weswegen der Franzose mit polnischem Vater mit dem Ansinnen gekommen ist, „Verantwort­ung zu übernehmen“. Dass er (noch) kein Deutsch spricht, sondern nur Spanisch und Französisc­h, soll dabei kein Hinderungs­grund sein, findet Borussias Teammanage­r Steffen Korell. „Im Fußball gibt es da nicht so große Probleme, miteinande­r zu kommunizie­ren. Er wird sich recht schnell zurechtfin­den“, sagt Korell. „Kolo“geht auch davon aus, das er schnell ankommen wird in Gladbach und in der Bundesliga.

Wobei seine Grundeinst­ellung zum Job keine Frage des Standorts ist, sondern recht leicht auf alle Klubs und Länder zu übersetzen ist: „Ich spiele Fußball, um zu gewinnen“, sagte „Kolo“. Er schaut ein wenig grimmig, als er das sagt. Denn er meint es sehr ernst. Genau darum gefällt er Max Eberl auch.

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FOTO: PÄFFGEN Gewinnerty­pen lächeln nicht immer: Timothée Kolodziejc­zak.

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