Mit Freifunk ins Internet
Die Freifunker Hilden freuen sich darüber, dass jetzt endlich über das Thema offene W-Lan-Netze gesprochen wird, leider zeigt dieser Artikel, dass hier noch einige Missverständnisse bestehen. „Auf Freifunkroutern läuft nur Freifunk“ist sachlich zwar richtig, führt aber zu der falschen Schlussfolgerung, dass Freifunk etwas anderes sei als das normale Internet. Um es klar zu sagen: mit Hilfe eines Freifunk-Routers kommt man ins Internet und erreicht alle Seiten des Internet. Voraussetzung ist, dass der Freifunkrouter mit einem bestehenden Festnetz-Internet-Anschluss verbunden wird. Der Freifunkrouter ermöglicht also, kabellos (W-Lan) auf einen Festnetz-Anschluss zuzugreifen, um damit ins Internet zu kommen. Der Unterschied zwischen einem W-Lan-Router, der mit der Software des Vereins Freifunk bespielt wurde und einem W-Lan-Router eines kommerziellen Anbieters besteht aber im einfachen und sicheren Zugriff. Es ist keine Anmeldung nötig, es müssen keine Online-Formulare ausgefüllt werden. Wenn man einmal sein Smartphone mit einem Freifunk-Router verbunden hat, verbindet sich das Smartphone automatisch mit jedem FreifunkRouter in Reichweite, ohne dass dafür ein erneutes Einwählen durch den Nutzer nötig wird. Das Ziel des Vereins Freifunk ist es, ein dichtes Netz von Freifunk-Routern zu schaffen, so dass der Nutzer unterwegs immer online sein kann ohne sich ständig neu anmelden zu müssen. Er wird sozusagen von einem Router zum anderen weiter gereicht. Es ist richtig, dass freies W-Lan nicht zum Nulltarif zu haben ist, mit Freifunk ist es aber günstiger, als wenn die Stadt flächendeckend auf kommerzielle Anbieter setzen würde. Nach dem Prinzip der Sharing-Economy geben Besitzer von Festnetzanschlüssen ihren Netzzugang dann frei, wenn sie ihn nicht benötigen. Damit wird auf nachhaltige Weise nicht genutzte Bandbreite für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Freifunk ist kein Handy-Netz. Zurzeit werden Flatrates für den Festnetzanschluss von kommerziellen Anbietern für eine geringe Gebühr angeboten, aber die Datennutzung per Smartphone ist sehr teuer bzw. die angeblichen Flatrates haben eine sehr enge Volumenbegrenzung. Die Idee des Vereins Freifunk war, die Handynetze zu entlasten und mithilfe von W-Lan die Smartphones der Nutzer mit dem Festnetz zu verbinden. Damit können die gut ausgebauten Festnetzleitungen besser genutzt werden, während die ständig an der Kapazitätsgrenze operierenden HandyNetze entlastet werden. Der Verein Freifunk hat dabei kein kommerzielles Interesse, sondern will lediglich dafür sorgen, dass Deutschland im Bereich mobiles Internet zu den modernen Industriestaaten aufschließen kann.