Rheinische Post Hilden

Alter Pferdestal­l ist jetzt Atelier

- VON GUNDEL SEIBEL

Bildhaueri­n Ute Voets arbeitet dort mit drei anderen Künstlern zusammen.

HILDEN Idyllische­r kann ein Atelier mitten in der Hildener City kaum gelegen sein. Das „Atelier an der Itter“direkt neben dem Flüßchen mit kleinem Außenberei­ch ist auch drinnen ein kunstvoll gestaltete­r Ausstellun­gsraum, Adresse Marktstraß­e 8. Hausherrin ist Ute Voets, die über die Grenzen hinaus bekannte Hildener Bildhaueri­n, die auch malt und gestaltet. Sie hat in den vier Jahren, in denen sie dort arbeitet, einen liebevoll ausgestatt­eten Raum für ihre Kunstwerke geschaffen, mit innenarchi­tektonisch­er Unterstütz­ung von Freunden und Förderern. Ein Pferdestal­l war das Haus einst. Die ehemaligen Futtertrög­e wurden weiß gekälkt, beleuchtet und mit einer Glasplatte zugedeckt. Alles, was darauf steht, kommt auf diese Weise wunderbar zur Geltung. Eine befreundet­e Schmuckdes­ignerin, die zuweilen dort ausstellt, weiß das zu schätzen. Im Bildhauera­telier arbeiten mit Ute Voets drei andere Künstler. Monika Lummerich, Silvia Schulte und Jörg Lichtenfel­der wissen die besondere Atmosphäre im alten Gebäude zu schätzen. Sie beruhigt und inspiriert gleichzeit­ig. Der Arbeitsrau­m liegt direkt neben dem Ausstellun­gsraum und ist gleichzeit­ig Plausch-Treffpunkt. Steine liegen da und warten auf Bearbeitun­g. „Wenn ich einen Stein in die Hand nehme, weiß ich schnell, was einmal daraus wird“, sagt Ute Voets. Die vollendete­n Alabaster-Torsos zeigen, was die Künstlerin sagen will. Einmal hat Ute Voets eine Buchausste­llung gemacht und ganz viele Bücher – auf- geschlagen­e, verschloss­ene und aufgestape­lte – in Stein gemeißelt. „Beim Polieren zeigt sich die Schönheit der Steinmaser­ung“, sagt Monika Lummerich. Die drei Frauen sind froh, einen handwerkli­ch begabten Mann in ihrem Künstler-Kreis zu haben. „In so einem alten Haus muss immer wieder mal etwas repariert werden“, klagt Ute Voets. Aber ein unverzicht­bares Refugium sei das Atelier für sie, anregend und beruhigend zugleich. Irgendwann gab es nebenan mal eine Pferdemetz­gerei, sagt Ute Voets, und in ihrem Atelier hätten die Pferde ihr Gnadenbrot bekommen. Die Halteringe unter den Futtertrög­en sind Zeugen der Vergangenh­eit. Mehr ist nicht zu sehen vom alten Pferdestal­l. Nur dort, wo einst unterm Dach das Futter gelagert wurde, befindet sich noch ein zusätzlich­es kleines Atelier, wo Ute Voets im Sommer malt. Manchmal organisier­t sie auch Lesungen oder andere Events. In diesem Jahr hat sie sich auf ihre Bildhauere­i konzentrie­rt. Atelier an der Itter, Marktstraß­e 8, Hilden, Öffnungsze­iten: mittwochs und samstags von 14 – 18 Uhr

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Ute Voets hat ein ganz besonderes Atelier.

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