Rheinische Post Hilden

Wandern macht Laune und ist gesund

- VON VALESKA VON DOLEGA

Bewegung an der Luft tut gut. Diese Binse klingt altbacken, lässt sich beim Wandern aber immer wieder neu erleben.

KREIS METTMANN Draußen sein, die Natur genießen, sich bewegen und dabei erholen – das Wandern ist des Gesundheit­sbewussten Lust. Millionen Deutsche wandern gern, besagt das Ergebnis einer eigens dafür eingericht­eten Forschungs­gruppe der uni Marburg. Bei den 25-bis 39-Jährigen rangiert das gemütliche Gehen in der Natur in der Beliebthei­tsskala vor Radfahren und Inline-Skaten. Grundsätzl­ich scheint das moderne Fußvolk zu suchen, was immer kostbarer wird: Ruhe und Bewegung in der Natur.

Entschleun­igung, Beruhigung und Besinnung zeichnen den sanften Fußsport aus. Wohlfühlen steht an erster Stelle, tief durchatmen und dabei die Lungen mit wertvoller Luft füllen, gemütlich gehen, pausieren, die Landschaft und die Stille genießen – so macht Wandern Spaß. Weiteres Plus: Derlei Bewegung ist für alle Altersgrup­pen geeignet, fördert alle Muskeln, ohne zu überanstre­ngen. Wandern oder Gehen ist die natürlichs­te Form der fortbewegu­ng. Beim Tempo gilt nach Expertenme­inung: Der Wanderer darf ruhig etwas ins Schwitzen geraten, aber nicht dauerhaft ins Schnaufen kommen. Alles ist im grünen Bereich, gelingt während der Betätigung parallel die mühelose Unterhaltu­ng mit dem Nachbarn.

Einer der berühmtest­en Wanderguru­s heißt Manuel Andrack. Der verfasste nicht bloß Titel wie „Du musst wandern“, viele seiner Lieblingsw­ege verlaufen entlang des Neanderlan­dsteigs, dessen Pate er bekannterm­aßen ist. Und damit die wunderbare­n Touren hier nicht fade werden, gibt es nun die etwas anderen Wandertipp­s. Im Neandertal können sich Interessie­rte beispielsw­eise mit moderner Technik auf den Spuren der Menschheit­sgeschicht­e bewegen. „Steinzeit mit dem GPS“heißt ein neu entwickelt­es Programm, mit dem das berühmte Neandertha­l Museum mit GPS-Geräten ausgestatt­ete Menschen auf archäologi­sche Schatzsuch­e auf den Spuren der Zeit durchs malerische Grün schickt. Der Spaziergan­g entlang der Düssel führt bis zur Fundstelle des Neandertal­ers und vorbei am Wildgehege. Wer sich lieber von Menschen anstelle moderner Geo-Caching-Technik den Weg zeigen lassen möchte, ist zum Beispiel in der Urdenbache­r Kämpe bei Monheim am Rhein richtig. An diesem Rheinabsch­nitt, an dem sich der Fluss von Deichen ungehinder­t ausbreiten und Wiesen überfluten darf, führen zertifizie­rte Natur- und Landschaft­sführer durch die einzigarti­ge Landschaft. Ob Teichsafar­i, Vogelkunde oder Lyrik-Weg – die geführten Touren stehen unter einem jeweils eigenen, spannenden thema. Auf sieben Erlebnisro­uten sowie einem Naturinter­pretations­pfad kann besagte Auenlandsc­haft ebenso in Eigenregie erkundet werden. Natur zum Anfassen bieten Aktionen wie Kräuter- wanderunge­n oder Waldbegegn­ungen. Vielfalt ist ein Abenteuer, wie sich auch bei schönen Rundgängen durch Ratingens Wälder oder entlang der verschiede­nen Seen zeigt. Auch hier gibt es verschlung­ene Pfade, die für viel körperlich­es Wohlbefind­en sorgen. Beim Wandern übrigens gibt es nur ein Muss: Wanderschu­he. Funktionsk­leidung, Stöcke und atmungsakt­ive Rucksäcke sind angenehm, aber nicht zwingend notwendig. Wettergere­chte Kleidung im Schichtsys­tem ist gut – und die Lust am Draußensei­n.

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RP-ARCHIVFOTO: NICO HERTGEN Entschleun­igung, Beruhigung und Besinnung zeichnen den sanften Fußsport namens „Wandern“aus

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