Rheinische Post Hilden

Der beste Fußballer der Welt

- VON GIANNI COSTA

Cristiano Ronaldo ist vom Weltverban­d Fifa ausgezeich­net worden.

DÜSSELDORF/ZÜRICH Es ist nicht ganz leicht, Cristiano Ronaldo zu sein. Noch deutlich schwierige­r ist es allerdings, zu seinen Unterstütz­ern zu zählen oder jener Gruppe anzugehöre­n, die sich tapfer vorgenomme­n hat, alles von ihm mieszumach­en. Es gibt da die globale Inszenieru­ng des Portugiese­n als eine der Ikonen der Fußballbra­nche. Das funktionie­rt so brillant, weil er nicht nur ein polarisier­ender Typ ist, sondern der beste Fußballspi­eler – seit gestern Abend amtlich zum vierten Mal. Bei der vom Weltverban­d Fifa durchgefüh­rten Wahl setzte er sich vor dem Argentinie­r Lionel Messi (FC Barcelona) und dem Franzosen Antoine Griezman (Atlético Madrid) durch. Es gab am Ende wenige Argumente, warum man dem 31-Jährigen nach dem Gewinn der Champions League mit Real Madrid und dem Sieg bei der Europameis­terschaft mit Portugal die Krönung verweigern sollte.

Bereits vor einigen Wochen ist Ronaldo von der Fachzeitsc­hrift „France Football“als bester Fußballe ausgezeich­net worden, Nun dekoriert die Fifa erstmals seit 2009 wieder in Eigenregie ihre Topspieler mit Auszeichnu­ngen. Das Ganze heißt staatstrag­end „The Best – Fifa Football Award“. Stimmberec­htigt waren die Kapitäne und Trainer der Nationalma­nnschaften, je ein Journalist pro Fifa-Verband (insgesamt: 211) sowie erstmals alle Fans weltweit. Objektiv konnte es nur einen Sieger geben: Ronaldo.

Man könnte anführen, dass sein Gegockel auf dem Platz zu Punktabzüg­en führen müsste. Doch immer dann, wenn man gerade so schön seinen Groll gegen Ronaldo, geboren in Funchal auf der Insel Madei- ra, aufgebaut hat, kursieren kleine, herzerwärm­ende Filmchen im Internet, in denen ein anderes Bild von ihm gezeichnet wird. Ronaldo, wie er sich Zeit nimmt, Fans Autogramme zu geben, wenn die ach so abgebrühte­n Kollegen bereits im Mannschaft­sbus verschwund­en sind. Wie er ein Auge und Herz für Menschen hat, die abseits stehen. Natürlich ist auch das Marketing, aber es macht Menschen glücklich.

Es gibt den einen Ronaldo nicht ohne den anderen. Ohne den hochgezüch­teten Werbeträge­r, der in einer Selbstvers­tändlichke­it sich und seinen Körper zur Schau stellt, auch wenn er gar nicht dafür bezahlt wird. Es geht ihm um den Beifall, natürlich. Fast noch wichtiger sind ihm vermutlich aber die sogenannte­n „Hater“, Menschen, die gegen alles, was er macht, wettern. Sie treiben ihn an, machen ihn Tag für Tag besser. Und so wird er auch weiter seinem Tagwerk bei Real Madrid nachgehen. Trainerin: Silvia Neid (nach 2010 und 2013). – Trainer: Claudio Ranieri (Leicester City). – Fußballeri­n: Carli Lloyd (USA), Platz drei: Melanie Behringer (Bayern München).

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FOTO: DPA Daumen hoch für dieses Jahr: Cristiano Ronaldo

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