Rheinische Post Hilden

Neu in Haan: „Kötergedön­s“

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

Die Mitglieder wollen für mehr Verständni­s zwischen Mensch und Hund werben.

HAAN „Kötergedön­s“heißt ein neuer Verein, der sich in Haan mit Veranstalt­ungen für mehr Respekt, Toleranz und gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme von Mensch und Tier einsetzen möchte. Die Mitglieder verstehen sich als Netzwerk und schließen es nicht aus, sich in Zukunft auch als politische Lobbyisten für Vierbeiner in der Stadt zu engagieren.

Eigentlich müsste es selbstvers­tändlich sein, seinem Haustier freundlich zu begegnen, doch leider trifft das nicht auf alle Halter zu und schon gar nicht auf die gesamte Gesellscha­ft. Das weiß Katja Seidel aus eigenen Erfahrunge­n: „Manche behängen ihre Tiere mit Goldkettch­en, andere misshandel­n sie.“

Die 54-Jährige ist selbst Halterin einer misshandel­ten Bulldogge. Vom Tierschutz hat sie die verspielte „Mathilda“aufgenomme­n – und auch ihre Tochter Nina Radjan (32), ebenfalls Gründungsm­itglied, hat mit Bulldogge „Käthe“eine verschmust­e Gefährtin mit einem ähnlichen Schicksal bei sich aufgenomme­n. „Käthe wurde vier Jahrelang in einem Keller als Gebärmasch­ine missbrauch­t, um günstige Welpen zu produziere­n“, berichtet Radjan, die es mittlerwei­le geschafft hat, ihre Hündin zu resozialis­ieren. „Am Anfang hat sie sehr aggressiv auf Männer reagiert, aber mit viel Geduld und Zuneigung haben wir es geschafft, dass sie wieder Vertrauen zu den Menschen hat.“

Mit ihrem Anliegen und Engagement einfach in eine Tierschutz­or- ganisation einzutrete­n, das war diesen beiden sowie den sechs weiteren Gründungsm­itgliedern, Werner und Beate Balz, Regina und Lutz Kuckenberg sowie Volker Meister und Dennis Fiebes, zu wenig. „Wir sind keine militanten Tierschütz­er“, erklärt Seidel. „Wir wollen einfach für mehr Verständni­s werben und dafür unser eigenes Ding machen.“

Viele Ideen und Pläne haben die Mitglieder des vor gut drei Monaten gegründete­n Vereins daher schon geschmiede­t, um das Miteinande­r zu verbessern. „Angebote für Kinder könnte ich mir vorstellen, um den Kontakt zwischen Hund und Kind zu ermögliche­n“, sagt Beate Balz.

Konkret läuft seit einiger Zeit schon das beliebte Hundeschwi­mmen im Ittertal sowie zuletzt der Verkauf eines eigenen Kalenders in Kooperatio­n mit der Haaner Feuerwehr. Mit den Einnahmen des Hundeschwi­mmens unterstütz­t der Verein das Ittertal. Der Erlös des Kalenders fließt in den Haaner Tierschutz.

Außerhalb der Freibad-Saison und sofern das Wetter mitspielt, laden die engagierte­n Tierliebha­ber auch zum Hundefreil­aufen von 12 bis 14 Uhr ins Ittertal ein. In den Sommermona­ten läuft der Treff jeweils von 11 bis 15 Uhr.

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